Die Unternehmensgruppen B-plus und Edwanz arbeiten seit 2001 zusammen. Nun vertieft sich das gemeinsame Schaffen: Deutronic – Mitglied der Edwanz-Gruppe – und B-plus Automotive – Mitglied der B-plus-Gruppe – starten das Projekt „Power Electronics meets Autosar“ im Bereich Fahrzeugkommunikation.
Die beiden Unternehmen ergänzen sich dabei in Entwicklungs-Know-how und Fertigungsmöglichkeiten. Deutronic stellt applikationsspezifische Sondergeräte und individuelle Lösungen im Bereich Leistungselektronik her. Im Fokus stehen die vier Business Units „Charging Technology“, „Transportation“ (hier vor allem mobile Arbeitsmaschinen und Nutzfahrzeuge), „Logistics“ und „Test & Automation“, ergänzt durch den Exzellenzbereich „More“.
B-plus Automotive entwickelt Software für Steuergeräte (ECU) und Assistenzsysteme (ADAS) für automatisiertes, autonomes und vernetztes Fahren vom Sensor bis zur Cloud. Auf Basis von plattformunabhängigen Standardkomponenten bietet die Firma Engineering-Leistungen von Entwicklung, Integration, Test und Absicherung (HIL/SIL) bis hin zu Cloud-Services. Sie fungiert als Partner für OEMs und Tier-1-Kunden. B-plus arbeitet zudem seit über zehn Jahren mit Autosar-Technologien.
Weiterentwicklung von DC/DC-Wandlern
Mit dem Projekt „Power Electronics meets Autosar“ wollen die beiden Partner die Einbindung elektronischer Komponenten an ein allgemeines fahrzeuginternes Kommunikationsprotokoll ermöglichen. Hierzu soll das Kommunikationsboard eines Hochvolt-Gleichspannungswandlers weiterentwickelt werden, genauer eines DC/DC-Wandlers aus Deutronics DVCH-Serie.
Diese Wandler erfüllen die nötigen Anforderungen für einen Fahrzeugeinsatz und sind durch die eingesetzte Planartechnologie sehr flach. Ihr modularer Aufbau erlaubt zudem kundenspezifische Anpassungen sowie das Erschließen neuer Kommunikationswege. Bislang verwendeten sie die Standard-Protokolle CAN und J1939 – diese sollen im Projekt nun um Autosar erweitert werden.
Vonseiten B-plus kommt in diesem Rahmen die Conix Autosar Solution ins Spiel. Das ist eine Lösung, die Autosar zusammen mit Messtechnik, Functional-Safety-Monitoren und Bootloader Interfacing zu einem fertigen System für die Algorithmusentwicklung für Steuergeräte verbindet. Durch die Rahmensoftware und den modularen Aufbau bietet sie eine Grundlage, um Autosar schnell auf verschiedenen Steuergeräten umzusetzen.
Keine Steuergeräte als Gateways mehr notwendig
Neuere Steuergeräte werden im Hinblick auf Zeit- und Kostenersparnis immer öfter Autosar-befähigt. Können zusätzliche Komponenten, wie ein in E-Fahrzeugen unerlässlicher DC/DC-Wandler, nun ebenfalls über Autosar kommunizieren, werden Steuergeräte, die als Gateway zwischen den verschiedenen Kommunikationsprotokollen dienen, obsolet.
So können am Beispiel DC/DC-Wandler Signale, etwa zur Änderung der Ladespannung für die Pufferbatterie, als Reaktion auf erhöhte oder gesunkene Leistungsabnahme seitens der Bordelektronik direkt an den Wandler gegeben werden. Auch der Wandler ist dann in der Lage, unter anderem Fehlermeldungen aufgrund von Übertemperatur direkt ohne ein Steuergerät an die Steuerung weiterzugeben.
Mit dem Projekt „Power Electronics meets Autosar“ wollen B-plus und Deutronic einen Schritt Richtung intelligente Vernetzung in Fahrzeugen gehen sowie aktiv an der Definition künftiger Standards mitwirken. Profitieren sollen dabei sowohl bestehende als auch zukünftige Anwender: Beide Partner fokussieren kundenorientierte Lösungen, mit denen sich innovative Konzepte und Entwicklungen auch tatsächlich umsetzen lassen.