Sie sind Meister der Tarnung – Chamäleons. Die bunten Reptilien vollführen ihren Farbwechsel aber nicht nur um sich zu verstecken, sie nutzen ihr Farbspiel auch zur Kommunikation mit Artgenossen, wie die Bereitschaft zur Balz. Diese wird durch auffällige Kolorierung und Muster begleitet. Die Farbwahl hängt zudem von äußeren Faktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung, Tageszeit oder Luftfeuchtigkeit ab. Bei hohen Temperaturen färben sich die Tiere hell, um das einfallende Licht zu reflektieren. Bei niedrigen Temperaturen nehmen sie eine dunkle Farbe an, um die Energie des Lichts aufzunehmen. Ist das Chamäleon jedoch einer zu hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, färbt es sich durch UV-absorbierende Melanine schwarz. Das prinzipiell mögliche Spektrum an Farben und Mustern ist artspezifisch. Die rasche, sogenannte physiologische Farbänderung wird durch aktive Veränderungen oberflächennah gelegener Farbzellen möglich, die in Schichten unter der Oberhaut übereinander liegen. Dabei werden pigmenthaltige Organellen im Zytoplasma dieser Farbzellen in Form und Anordnung verändert, verteilt oder zusammengeballt.
Auch Menschen kleiden sich bei der Partnersuche auffällig. Zwar färben sie nicht ihre Haut, aber die Kleidung zeigt ziemlich gut, in welcher Stimmung er oder sie ist. Damit es den Mitmenschen leichter fällt ihre Stimmung auszudrücken, haben sich Firmen etwas einfallen lassen: Kleidung mit LED. Diese zeigt zwar (noch) nicht den Gemütszustand des Trägers, leuchtet aber auf, wenn sich der Mensch bewegt. Dies funktioniert durch ferngesteuerte Sensoren. Nützlich beispielsweise im Straßenverkehr oder in der Diskothek.
Chamäleons verlieren mit zunehmendem Alter an Farbe. Vielleicht sehen wir im Regenwald nun bald die verblassten Tierchen im blinkenden Kleidchen durch das Dickicht balzen.