Automobilproduktion 4.0 Audi testet die Fabrik ohne Fliessband

Mit der Erfindung des Fließbands hat Henry Ford vor über hundert Jahren die Automobilfertigung revolutioniert. Jedoch verlangt die vierte Industrielle Revolution nach flexibleren Lösungen.

28.11.2016

Hat das Fließband bald ausgedient? Angesichts von Industrie 4.0, Individualisierung und Losgröße 1 müssen anstelle von Henry Fords Erfindung modernere Produktionsansätze her. Die modulare Produktion 4.0 testet Audi nun in Ingolstadt.

Autos so individuell wie ein Maßanzug statt Standard-Gefährte von der Stange - das ist die Vision des Audi-Vorstands Hubert Waltl. Um den Traum von Losgröße 1 umzusetzen, plant Audi in Ingolstadt die erste Automobilfabrik ohne Fließband, dafür mit 200 modularen Montageinseln.

Mehr Auslastung durch modulares Arbeiten

Hier sollen Roboter autonome Transportwägen mit Karosserien bestücken. Diese transportieren die Bauteile weiter zu den Arbeitsstationen mit der geringsten Auslastung. Im Gegensatz zur Fließbandarbeit, wo jedes Fahrzeug die gleichen Arbeitsschritte durchläuft, werden bei Audis modularem Konzept tatsächlich nur die Stationen angefahren, die benötigt werden.

Muss für ein geändertes Modell eine Montagestation umgebaut werden, steht kein Band mehr: Die Transportfahrzeuge weichen flexibel auf andere Stationen aus und steuern die neue an, sobald diese fertig gestellt wurde. Zudem soll der Einsatz von Drohnen, die kleinere Bauteile gezielt an die Stationen liefern, die Produktion weiter beschleunigen.

Durch die höhere Auslastung werden unterm Strich mehr Fahrzeuge effizienter produziert. So hoffft Hubrtert Waltl mit 20 Prozent mehr Produktivität.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel