Insgesamt 26,3 Gigawattstunden (GWh) Energie, rund 15.700 Tonnen CO2 und 3,6 Millionen Euro im Jahr eingespart: Dafür hat die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena) gleich dreimal die Auszeichnung "Best Practice Energieeffizienz" für Energiespar-Projekte in Unternehmen vergeben. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, überreichte die Auszeichnung an Aurubis Werk Lünen, Arvato Systems und Knipex Werk C. Gustav Putsch. Alle drei Unternehmen konnten durch wirtschaftliche Maßnahmen ihre Energieeffizienz deutlich steigern.
Bei den Schmelzprozessen zur Metallgewinnung im Werk Lünen des Kupferkonzerns Aurubis entsteht eine hohe Menge an Abwärme, die zur Erzeugung von Dampf in Abhitzekesseln genutzt wird. Um den Dampf optimal verwenden zu können, wurde eine zweistufige Kondensationsturbinenanlage installiert. Mithilfe dieser Anlage werden durch die Entspannung des Dampfes jährlich über 20 GWh Strom erzeugt. Das entspricht 14 Prozent des Strombedarfs am Standort.
Entsprechend der Umweltleitlinien des Mutterkonzerns Bertelsmann wollte der IT-Dienstleister Arvato Systems den Stromverbrauch in seinem Großrechenzentrum in Gütersloh um mehr als eine Million Kilowattstunden (kWh) senken. Dafür modernisierte das Unternehmen unter anderem die Klimatisierung und Stromversorgung des Rechenzentrums und setzte auf moderne IT-Komponenten. Alle Maßnahmen wurden im laufenden Betrieb mit standardisierten und einfach zu implementierenden Bauteilen umgesetzt. Das ursprüngliche Einsparziel hat Arvato Systems dabei weit übertroffen: 2012 konnte das Unternehmen zwei Millionen kWh und 2013 mehr als 1,5 Millionen kWh Strom einsparen.
Mit dem Ziel, die Produktion nachhaltiger zu gestalten, entschied sich Knipex für eine umfangreiche Modernisierung der Heizungsanlage, einschließlich einer neuen Steuerung. Im Hallenkomplex des Zangenherstellers (19 Hallen mit rund 48.600 Quadratmetern Produktions- und Verwaltungsfläche) reduzierte sich der Heizenergieverbrauch so um 1,2 Millionen kWh. Der Stromverbrauch der Heizungspumpen sank zeitgleich um 60 Prozent.
„Die drei ausgezeichneten Unternehmen setzen Beispielprojekte für angewandte Energiewende um“, sagte Kuhlmann bei der Übergabe. „Sie senden ein wichtiges Signal, dass effiziente Prozesse und Anlagen für immer mehr Unternehmen zu entscheidenden Faktoren werden.“ Denn die erzielten Einsparungen senken die betrieblichen Energiekosten und verbessern damit die Wettbewerbsfähigkeit. Kuhlmann hofft, dass die Erfolgsgeschichten deshalb viele Nachahmer in ganz Deutschland finden, die ebenfalls in Energieeffizienzmaßnahmen investieren.
Die einzelnen Projekte werden in eine Datenbank der Initiative Energieeffizienz aufgenommen. Diese zeigt unter www.stromeffizienz.de/bestpractice derzeit 80 herausragende Energieeffizienzprojekte in Industrie und Gewerbe.