Im Vergabeverfahren durchgesetzt 450connect erhält Zuschlag für 450-MHz-Frequenzen

Das von Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft getragene Joint Venture 450connect hat den Zuschlag für die Nutzung der 450-MHz-Frequenzen erhalten.

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09.03.2021

Der Funknetzbetreiber 450connect hat den Zuschlag für die Nutzung der 450-MHz-Frequenzen erhalten. Das von Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft getragene Joint Venture konnte sich erfolgreich im Vergabeverfahren der Bundesnetzagentur durchsetzen. In dem Frequenzbereich wird nun ein deutschlandweites, besonders sicheres und hochverfügbares LTE-Funknetz für die Energie- und Wasserwirtschaft sowie andere kritische Infrastrukturen entstehen.

„Wir freuen uns sehr über den Zuschlag der 450-MHz-Frequenzen an das von Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft getragene Joint Venture 450connect“, sagt Carsten Ullrich, Sprecher der Geschäftsführung der 450connect GmbH. „Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zeigt, dass unser Frequenznutzungskonzept für die Versorgung kritischer Infrastrukturen überzeugt hat und dass wir in der Lage sind, dieses zuverlässig, effizient und zeitnah umzusetzen. Sie ist Anerkennung der großen Expertise und der umfangreichen Erfahrungen, die 450connect im Aufbau und Betrieb von 450-MHz-Funknetzen und in der Zusammenarbeit mit der Versorgungswirtschaft aufgebaut hat.“

Diskriminierungsfreier und schwarzfallfester Zugang

„450connect bietet allen Betreibern kritischer Infrastrukturen einen diskriminierungsfreien und schwarzfallfesten Zugang zur 450-MHz-Funknetzplattform an“, sagt Theo Waerder, Vorstandsvorsitzender der Versorger-Allianz 450 e.V. und Geschäftsführer der Bonn-Netz GmbH. „Mit unserem nationalen und branchenübergreifenden Ansatz bieten wir unseren Partnern und Kunden die Möglichkeit, Funkdienstleistungen für ihre Ende-zu-Ende-Lösungen einzusetzen und damit ihre eigene regionale Wertschöpfung zu schaffen. Dies trifft insbesondere für die Einbringung eigener Infrastruktur zu, da dadurch der nationale Netzaufbau deutlich beschleunigt wird.“

„Der Zuschlag der 450-MHz-Frequenzen ist das Ergebnis der unermüdlichen Arbeit des Teams rund um Alliander und 450connect, unterstützt von einer Vielzahl an Unternehmen und Organisationen aus der Energie- und Wasserwirtschaft, die wir für dieses wichtige Vorhaben gewinnen konnten“, sagt Frank Zeeb, Vorstandsvorsitzender der Alliander AG und Initiator der 450connect GmbH. „Das 450MHz-Funknetz ist der dringend benötigte Enabler für die Energiewende, denn damit steht der Digitalisierung der Branche nichts mehr im Wege.“

Wichtiger Beitrag

„Die Vorbereitungen für den Aufbau des 450-MHz-Funknetzes laufen bereits auf Hochtouren“, sagt Torsten Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWE Netz GmbH. „Unser Plan ist es, die digitale Kommunikationsinfrastruktur mit ihren rund 1.600 Funkstandorten bis Ende 2024 in Betrieb zu nehmen. Netzbetreiber haben dann die Möglichkeit, Energieerzeugung, -transport und -verbrauch in Echtzeit zu kontrollieren und bei Bedarf zu steuern. Zudem können sie die vielen dezentralen Wind-, Photovoltaik- und KWK-Anlagen deutlich effizienter in die Energiesysteme einbinden. Damit leistet das 450-MHz-Funknetz einen ganz erheblichen Beitrag für den Erfolg von Energie- und Verkehrswende sowie zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels.“

„Der Zuschlag der 450-MHz-Frequenzen an 450connect macht den Weg frei für den Aufbau eines bundesweiten LTE450-Funknetzes für die Betreiber kritischer Infrastrukturen und insbesondere die Energie- und Wasserwirtschaft“, sagt Dr. Alexander Montebaur, Vorsitzender des Vorstands der E.DIS AG für die E.on SE. „Unsere Branche ist angesichts der Herausforderungen durch Energie- und Verkehrswende sowie Klimawandel zwingend auf eine solche sichere und hochverfügbare Kommunikationsinfrastruktur angewiesen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass ein 450-MHz-Funknetz die am meisten anforderungsgerechte und zugleich wirtschaftlich tragfähige und sichere Lösung ist. Um so mehr freuen wir uns, dass es nun endlich Realität wird.“

Befristete Frequenznutzung

Die Bundesnetzagentur hatte das Verfahren zur Vergabe der 450-MHz-Frequenzen am 16. November 2020 offiziell eröffnet. Bewerbungen konnten bis zum 18. Dezember eingereicht werden. Die Auswertung erfolgte anhand zuvor fest gelegter Kriterien, wie Zuverlässigkeit, Fachkunde oder Leistungsfähigkeit. Der nun erfolgte Zuschlag an 450connect ermöglicht eine bis zum 31. Dezember 2040 befristete Frequenznutzung. Hinter dem Joint Venture stehen die vier gleichberechtigten Gesellschafter Alliander, ein Konsortium regionaler Energieversorger, E.on sowie die Versorger-Allianz 450, zu der eine Vielzahl meist kommunaler Stadtwerke, Energie- und Wasserversorger unter Beteiligung der EnBW-Tochter Netze BW gehören. Zusammen versorgen diese Unternehmen rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit systemkritischen Infrastrukturleistungen.

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