Nach zwei Jahren Forschungsarbeit wurden im Teststand Elise des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Garching bei München jetzt Weltrekord-Werte erreicht: Im erstmals gelungenen Ein-Stunden-Betrieb wurde ein gepulster Teilchenstrahl bislang unerreichter Qualität erzeugt.
Eine Heizung dieser Art soll das Plasma des internationalen Fusionstestreaktors Iter (lat.: der Weg) auf viele Millionen Grad bringen, allerdings dann mit zwei Teilchenstrahlen zu je 16,5 MW Heizleistung für ein Plasmavolumen von 800 Kubikmetern. Dafür wird statt des heutigen tellergroßen ein etwa türgroßer Teilchenstrahl-Querschnitt erforderlich sein.
Die Testanlage Iter, die zurzeit in Cadarache in Südfrankreich aufgebaut wird, soll zeigen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer möglich ist. Ähnlich wie die Sonne soll ein künftiges Fusionskraftwerk aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen. Der Brennstoff – ein Wasserstoffplasma – muss dazu berührungsfrei in einem Magnetfeldkäfig eingeschlossen und auf Zündtemperaturen über 100 Millionen Grad aufgeheizt werden. 500 MW Fusionsleistung soll Iter erzeugen – zehnmal mehr, als zuvor zur Plasmaheizung aufgewendet wurde. (kk)
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