„Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts“ – dieses Credo hallt zurzeit durch nahezu alle Branchen und verdeutlicht eines: Wer Daten effizient aggregiert, aufbereitet und in nutzbare Informationen verwandelt, um innovative digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, wird im Wettbewerb dominieren. Das gilt auch in der Energie- und Wohnungswirtschaft.
Mit der Umsetzung der EU-Effizienzrichtlinie und dem Gebäude-Energie-Gesetz wird die Fernauslesung von Zählern im Submetering zur Pflicht: bis 2027 muss der Rollout vollständig abgeschlossen sein. Ab 2020 schon darf nur noch fernauslesbare Technik neu installiert werden und ab 2022 ist eine monatsweise Verbrauchsinformation an Endkunden verpflichtend.
Hierbei erfordern eine wohnungsweise Abrechnung und die Verwaltung größerer Liegenschaften flexible und wirtschaftliche System-Lösungen, die ein effizientes und Cyber-sicheres Auslesen ermöglichen. Die Schlussfolgerung? Immobilien benötigen einen sicheren Kanal für die Übertragung von Verbrauchsdaten. Das Gebäude-Energie-Gesetz sowie die BMWi-Roadmap weisen den Weg hin zum Einsatz des Smart Meter Gateways (SMGW).
Zeit proprietärer Lösungen geht zu Ende
Mit dem erfolgten Start des Pflichtrollouts intelligenter Messsysteme wird das SMGW in Mehrfamilienhäusern und Immobilien ab einem Jahresverbrauch von 6000 kWh standardmäßig eingebaut. Die Zeit der konventionellen und proprietären Lösungen geht damit zu Ende. Denn das SMGW ermöglicht die standardisierte Auslesung herstellerunabhängiger Zähler und Heizkostenverteiler und somit einen einheitlichen, kostengünstigen Messstellenbetrieb.
Das Datenöl zu fördern ist die eine Sache – eine sichere und dichte Pipeline aufzubauen, um die Daten zu transportieren, ist die eigentliche Herausforderung. Sensible Daten müssen geschützt werden und sollen gleichzeitig flexibel und interoperabel zur Verfügung stehen, um verschiedene digitale Geschäftsmodelle anbieten zu können.
Hochverfügbares Inhouse-Netzwerk
Doch wie lässt sich dies umsetzen? Über ein hochverfügbares Inhouse-Netzwerk gelangen die erfassten Daten über einen CLS-Submetering-Adapter zum SMGW im Keller. Dessen Hauptaufgabe ist schließlich die Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit aus dem Gebäude heraus. Mit der Unterstützung der PPC und ihrer Partner lässt sich in jeder Liegenschaft die passende Submetering-Lösung umsetzen – von der Erweiterung des Standard OMS-Submetering-Knotens bis hin zur smarten Quartiersvernetzung und zu White-Label-Angeboten für weitere Dienste.
Die im Gebäude installierte Messtechnik sendet die erfassten Verbrauchsdaten per Funk (Wireless M-Bus oder LoRa) an zentral im Gebäude platzierte OMS-Submetering-Knoten. Diese Datensammler übermitteln die Verbrauchsdaten schließlich an einen CLS-Adapter, der die Daten für das angebundene SMGW übersetzt. Je nach eingesetzter WAN-Technologie sendet das SMGW die Daten dann etwa per LTE an berechtigte externe Marktteilnehmer.
Echtzeit-Submetering-Netzwerk
Das Inhouse-Breitband-Powerline (BPL) von Power Plus Communications (PPC) spannt ein Netzwerk innerhalb des Gebäudes auf und bildet so eine sichere Infrastruktur für Submetering sowie weitere smarte Anwendungen. Dabei sorgen die zentral im Haus installierten BPL-Funk-Knoten für eine Highspeed-Konnektivität zum SMGW. Dieses übermittelt die verschlüsselten Daten schließlich ins Backend, wo diese verarbeitet und für verschiedene Zwecke genutzt werden können: Mieterinformation, Smart Building Anwendungen, Energiemanagement. Umwege über Plattformen von Drittanbietern oder unsicheres externes Routing entfallen – stattdessen wird die vollständige Datenhoheit gewährleistet.
Aufbau einer Micro-BPL-Zelle
Die Lösungsangebote können auf Submetering beschränkt werden. Alternativ lässt sich durch die installierte Basisstruktur ein maximaler Nutzen mit smarten Dienste-Angeboten in den Liegenschaften aufbauen. Beim Einsatz von BPL-Netzwerken kann das SMGW mit umliegenden Gebäuden vernetzt werden, um gegebenenfalls eine Micro-BPL-Zelle aufzubauen. Bei dieser skalierbaren Lösung senden die im Gebäude installierten BPL-SMGW die erfassten Daten an ein BPL-LTE-Headend, das als Backbone die Brücke ins WAN aufbaut. Die Anbindung kann direkt in der Liegenschaft oder alternativ im nächstgelegenen Straßenverteiler erfolgen.
Die einmalige Investition in die Infrastruktur lohnt sich, denn zusätzlich zum Submetering kann die SMGW-Infrastruktur sukzessive für weitere smarte Anwendungen genutzt werden. Hiervon profitieren nicht nur Wohnungswirtschaft und Gebäudeverwaltung – auch der Mieter erhält durch die smarte Technik viele Vorteile: eine monatliche Abrechnung, transparenter Energieverbrauch und die Identifikation von Stromfressern sind dabei nur der Anfang.
Das alles ist keine Zukunftsmusik, sondern gelebte Praxis. Zum Beispiel hat PPC zusammen mit DIWO Living und Noventic in Rüsselsheim und zusammen mit der TMZ in Bad Blankenburg effiziente Submetering-Lösungen umgesetzt.