Seit Wochen schon ist das Thema Rohstoff-Abhängigkeit in den Fluren der Europäischen Union in Brüssel wieder hochaktuell. In Washington dürften die Sorgen noch etwas größer sein, nachdem China ankündigte, dass der Export der Technologiemetalle Gallium und Germanium auf jeden Fall streng kontrolliert, eventuell sogar beschränkt werden soll. Sie sind bedeutende Ausgangsstoffe zur Herstellung von Halbleitern, Solarzellen, LEDs sowie Glasfaserkabeln.
Auf die Volksrepublik entfällt nach Angaben des US Geological Survey der größte Teil der weltweiten Gallium- und Germaniumproduktion. Schließlich haben die US-Amerikaner schon unter Präsident Trump einen Wirtschaftskrieg mit Beijing angefangen, der seinen vorläufigen Höhepunkt in der Beschränkung des Exports von Chip-Technologie unter der Regierung Biden fand.
Dominante Position Chinas
Die Ankündigung ist insofern nichts anderes als eine Retourkutsche Chinas, die nicht unterschätzt werden sollte. Auch die USA reagieren offensichtlich auf den Schritt der Asiaten und wollen den Zugang zu leistungsstarken Rechenkapazitäten in der sogenannten Cloud beschränken. Was sicher sein dürfte: Das Preistief bei Seltenen Erden dürfte erreicht sein, wie ein Branchendienst prognostiziert.
Dass die Sorgen auch bei den Unternehmen ernst genommen werden, zeigt der Blick in die deutsche Wirtschaft. Dort melden Importeure von Seltenen Erden einen rasanten Anstieg der Nachfrage von Kundenseite. Offenbar bauen diese ihre Lagerbestände auf, wie ein Freiberger Unternehmen meldet. Die Abnehmer von Gallium und Germanium wollen sich offenbar auf diese Weise vor einer potenziellen Rohstoffknappheit ab August wappnen.
Klar ist aber, dass China bei kritischen Metallen schon lange eine dominante Position hat, die weit über Seltene Erden hinausgeht. So wird für den Lithiummarkt eine enorme Knappheit in den kommenden Jahren prognostiziert, da die Nachfrage nach Batterien für Elektroautos schneller wächst als das Angebot. Branchenriesen wie Albemarle oder SQM müssen erst ihre Kapazitäten ausbauen. Das kostet Geld und dauert.
Bei Lithium ist Australien derzeit der größte Exporteur, die mit Abstand größten Reserven besitzt aber Chile. Auf den ersten Blick ist hier also die Abhängigkeit Europas von China nicht groß. Auf den zweiten aber schon, denn China steht für etwa zwei Drittel der weltweiten Verarbeitungskapazitäten für Lithium. Der Rohstoff wird häufig in Australien abgebaut, in China veredelt und landet dann in den Batterien der Elektroautos. Insofern dürfte der Ausbau von Kapazitäten und die Aneignung des Verarbeitungswissens auch für Europa in diesem Bereich von Bedeutung sein. Zumal China als mit Abstand größter Elektroautomarkt der Welt selbst einen riesigen Bedarf an Lithium hat.
Darüber hinaus droht bei Lithium auch ein Kartell. So haben bereits Politiker aus Chile, Argentinien oder afrikanischen Staaten gefordert, dass man nach dem Vorbild der OPEC beim Öl ein Preiskartell für Lithium bilden solle. Dies könnte für alle Abnehmer zu neuen Abhängigkeiten führen.
Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen?
Für Anleger bedeutet dies, dass man langfristig Chancen am Lithiummarkt nutzen sollte. Das Angebot wird knapp bleiben, das Preistief aus dem Frühjahr 2023 dürfte sich nicht allzu schnell wiederholen. Insofern gehören Lithiumfirmen mit Vorkommen zu den Profiteuren dieser Entwicklung. Zu dieser Kategorie zählt auch Arcadia Minerals.
Das australische Unternehmen entwickelt verschiedene Projekte in Namibia im Bereich Tantal, Lithium, Kupfer und Nickel und hat sich somit auf die so wichtigen Batteriemetalle spezialisiert. Dabei steht das Tantal-Projekt Swanson bereits kurz vor dem Baubeginn. Hier konnte Arcadia Minerals jüngst die Finanzierung mit dem Partner HeBei Xinjian Construction CC sichern. 2025 soll die Produktion dann starten.
Daneben ist man bereits beim Lithium-Projekt Bitterwasser gut aufgestellt. Hier besitzt Arcadia Minerals eine JORC-konforme Mineralressource mit 327.284 LCE-Tonnen, hat aber noch deutliches Explorationspotenzial. Die Aktie von Arcadia Minerals gehört zu den vielen kleineren Rohstofffirmen, die von den großen Wirtschaftstrends profitieren werden, derzeit aber noch niedrig bewertet sind.