In der Elektronikkühlung werden bisher überwiegend Axiallüfter eingesetzt. Sie stoßen bei immer höherer Kühlleistung und kompakteren Bauformen jedoch an ihre Grenzen. Da es in den entsprechenden Anwendungen wenig Platz gibt, ist es oft unmöglich, einfach mehr oder größere Lüfter zu verbauen.
Um trotzdem die Kühlleistung zu erhöhen, wurden bislang einfach zwei Axiallüfter mit gegenläufig drehenden Rotoren montiert. Das wiederum führt aber zu einem höheren Energieverbrauch sowie einem deutlich lauteren Betriebsgeräusch. Ebm-Papst hat jetzt einen anderen Ansatz gewählt: die Kühlung mittels eines Diagonallüfters.
Diagonal statt axial
Wie bei einem Axiallüfter erfolgt auch beim neuen Diagonallüfter DiaForce das Einsaugen und Ausblasen in axialer Richtung. Gegenüber einem Radiallüfter hat das konstruktionstechnische Vorteile bei der Integration in die Applikation.
Der Pluspunkt des DiaForce soll aber in seiner einzigartigen Geometrie von Laufrad und Gehäuse liegen. Sie minimiert Verwirbelungen und erhöht gleichzeitig der Druckaufbau. Durch diese aerodynamischen Optimierungen sinkt die Geräuschkulisse um 6 dB(A), während die Luftleistung um bis zu 50 Prozent höher ausfällt.
Diese höhere Luftleistung wird im Normalbetrieb jedoch meistens nicht benötigt, da Lüfter in der Elektronikkühlung oft nur im Teillastbetrieb arbeiten. In sensiblen Bereichen ist eine ausreichende Leistungsreserve aber entscheidend für die Betriebssicherheit.
Einsatzgebiete des Diagonallüfters
Zum Einsatz kommt der neue Diagonallüfter in der Kühlung von Elektronik mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen, beispielsweise in Rechenzentren für den 5G-Mobilfunk, beim autonomen Fahren oder bei Cloud-Diensten. Erste Muster des DiaForce sind bereits verfügbar, in Serie gehen soll der Lüfter in der Baugröße 119 mm x 119 mm im Frühjahr 2021.