Hagen ist immer eine Reise wert. Gerade wenn es um die 25 Grad hat und die Sonne scheint. Passend zum Wetter startete im April die Smart Connections Tour beim Speicherwechselrichter-Hersteller Kostal Solar Electric, welche sich an Installateure richtet, die sich über das neue Herzstück von Kostal informieren möchten. Zur Auftaktveranstaltung versammelten sich 27 Interessierte und lauschten dem Vortrag von Cyrus Heravi und Jarno Wagner bei Kostal. Sie berichteten über den Fortschritt bei Kostal und den innovativen hybriden Batteriewechselrichter Plenticore Plus. Der klassische Wechselrichter kann mit verschiedenen Batterietypen vervollständigt werden, um die Sonne auch dann zu nutzen, wenn sie gerade nicht scheint – beispielsweise nachts.
Das Thema Speicher ist bei Kostal Solar Electric seit über zehn Jahren tief verankert. Hinter der Solar Electric steckt ein 100-jähriges Familienunternehmen, welches unter anderem Elektronik für die Automobilindustrie und Antriebstechnik für die fertigende Industrie bietet. Das hieraus entstandene Unternehmen, die Solar Electric, ist Lösungsanbieter für intelligente Energieerzeugung und deren Nutzung. Hier arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Partnern – beispielsweise aus dem Bereich Smart Home – oder mit Kunden zusammen, damit sie ökologische und saubere Energie vom Dach erhalten. Die innovativen Lösungen für die Energie der Zukunft entwickelt und produziert das Unternehmen in Deutschland, um hohe Qualitätsstandards zu bieten.
Hybrides Herzstück der PV-Anlage
Die Historie hat gezeigt: Kostal versteht es, das Leben zu vereinfachen und dennoch für alle Fälle die bestmögliche Lösung zu bieten. Der Plenticore Plus ist die logische Konsequenz. Bereits der Name Plenti drückt die vielfältigen (=plenty) Einsatz- und Wahlmöglichkeiten aus. Dabei sind alle wichtigen Funktionen in nur einem Gerät vereint. So bleibt der Batteriewechselrichter das Herz beziehungsweise der Kern (=core) jeder PV-Anlage.
Die Entwicklung des Plenticore Plus war eine eigene Problemstellung. Kostal setzt Standards und war eines der ersten Unternehmen, welches 3-phasige Wechselrichtersysteme auf den Markt gebracht hat. Der Hersteller hat den Wunsch des Kunden erkannt und wollte sich erst möglichst spät auf ein System festlegen. Jedoch wollte Kostal trotzdem einer der ersten in Sachen Vielfältigkeit sein. Insgesamt hat die Entwicklungszeit des Plenticore Plus drei Jahre gedauert.
Einfach vielfältig
Mehr Ertrag und höherer Eigenverbrauch werden laut Hersteller mit dem neuen Speicherwechselrichter erreicht. Ebenso soll er einfach in das Smart Home einbindbar sein. Dabei bietet das Gerät auch bei der Batterie Auswahlmöglichkeiten, da es mit verschiedenen Hochvoltbatteriespeichern, beispielsweise von BYD oder Murata, kompatibel ist. Der Plenticore Plus passt mit seinen drei MPP-Trackern aber auch ideal als Stringwechselrichter zu jeder Dachanforderung und kann alle Himmelsrichtungen abdecken. Vielfältige Möglichkeiten eröffnen sich beim Bau einer neuen Anlage. Neben zwei PV-Eingängen hat der Speicherwechselrichter auch einen Kombi-Eingang. Damit kann der Plenticore Plus optional mit einer Batterie oder aber auch als reiner Stringwechselrichter mit drei MPP-Trackern angeschlossen werden. Somit sorgt das Gerät für mehr Flexibilität in der Planung – auch durch die Speicheroption, die sich zu einem späteren Zeitpunkt einfach per Aktivierungscode freischalten lässt, den der Kunde im neuen Webshop erwerben kann. Flexibilität gibt es auch bei der Wahl des passenden Speichers.
Verschiedene Energiequellen speichern
Mit dem Plenticore Plus ist eine Speicherung der DC- oder AC-Energie auch bei nicht solar-erzeugtem Strom mit angeschlossenem Batteriespeicher möglich. Somit kann Strom aus mehreren Energiequellen in der Batterie gespeichert werden. AC-Energielieferanten können dabei beispielsweise Blockheizkraftwerke, andere Wechselrichter oder weitere externe regenerative Energiequellen sein.
Im Gerät ist natürlich auch ein selbstlernendes Schattenmanagement integriert. Die kompakte Bauform ist optimal für das Repowering geeignet, da die Form eher hoch als breit ist, und somit gut in den Bestand verbaubar ist. Die AC-Leistungen sind für 4.2, 5.5, 7.0, 8.5, und 10 kW verfügbar und bieten so einen optimalen Spannungsbereich – ob Neubau oder für den Einsatz in Bestandsanlagen. In beiden Fällen können High-Performance-Module eingesetzt werden.
Der hybride Speicherwechselrichter Plenticore Plus kann zum Preis eines normalen PV-Wechselrichters erworben werden. Als Plus kann der Batterieeingang nach Bedarf erst später freigeschaltet werden. Dies funktioniert per Aktivierungscode. Laut Hersteller ist das Gerät somit in Summe günstiger als marktbegleitende Speicherwechselrichter. Einen weiteren Vorteil bietet der Plenticore Plus bei der Flexibilität in der Batterieauswahl. BYD und Murata sind bereits anschließbar, an weiteren wird derzeit gearbeitet – die Vorbereitungen laufen. Das Unternehmen sichert sich somit die Kernkompetenz im Wechselrichter und baut auf externes Know-how bei Batterien. Der Kunde soll selbst entscheiden, welches Hochvoltbatteriesystem eingesetzt wird. Das Gerät verfügt über eine hocheffiziente DC-Kopplung für die PV-Anlage und den Batteriespeicher – für Eigenverbrauch oder um die Energie in der Batterie zwischenzulagern. Jedoch kann der Plenticore Plus auch überschüssige AC-Energie über Wechselrichter aufnehmen. Für das Jahr 2019 ist auch geplant, eine neue Variante des Plenticore als rein AC-gekoppeltes System, also ohne PV-Module, dafür aber mit ein oder mehreren Batterien zu betreiben. Diese Lösung würde die volle Flexibilität bei der Nachrüstung von Bestandsanlagen ermöglichen und somit wieder einmal einen Standard setzen.
Plenticore Plus aufgeschraubt
Viele Herzen, mehrere Möglichkeiten. Dafür steht der Plenticore Plus und das bedeutet mehr als nur einen Betriebszustand. Das Display des Gerätes zeigt unter anderem den
aktuellen Leistungsstand der PV-Anlage an. Zusätzlich ermöglicht die integrierte Web-APP des Plenticore Plus volle Funktionalität bei der der Installation und Überwachung des Gerätes, und das plattformübergreifend also sowohl via PC, Smartphone oder Tablet. Somit hat der Anlagenbesitzer immer digital seinen Ertrag im Blick. Das Gerät verfügt zur einfachen Netzeinbindung über einen integrierten USB-Anschluss, an dem zukünftig auch ein WLAN-USB-Adapter angeschlossen werden kann. Die Smart-Home-Fähigkeit des Plenticore Plus ermöglicht die Anbindung der Anlage an entsprechende Systeme und die Kommunikation zwischen den Systemen. Durch ein Smart Meter erlaubt das Gerät eine 24-Stunden-Hausverbrauchsmessung.
Der Wechselrichter hat eine selbstlernende Batteriesteuerung – somit kann das Gerät durch Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen selbst lernen und sich weiterentwickeln; ein Schritt in Richtung künstliche Intelligenz. Des Weiteren ist das Gerät vorbereitet für zusätzliche Batterieladung über AC-Energiequellen, wie zum Beispiel BHKW und Wind. Auto
Update und Remote Support sind angedacht und über ein Software-Update möglich, jedoch noch nicht verfügbar. Auch ein EnergyManager B-control EM300 LR kann am Plenticore Plus angeschlossen werden. Bei der Frage zur Datenhoheit, äußert sich Markus Vetter, Leiter Marketing bei Kostal, folgendermaßen: „Wir bieten zwar Möglichkeiten der Datenerfassung, die Daten jedoch gehören dem Endkunden.“
Vielfältige Anschlussmöglichkeiten
Der Plenticore Plus ist auch für den Außeneinsatz geeignet, denn das Gerät erfüllt die IP65-Schutzklasse. Der Ethernet-Anschluss für das LAN ist als RJ45-Standard ausgeführt, für die Kommunikation mit den Batterien bietet das Gerät RS485 und CAN-Schnittstellen. An dem integrierten Ethernet können auch Geräte über ModBus Sunspec (TCP) und EEBus angeschlossen werden. Digitale Eingänge und USB 2.0 komplettieren das Angebot. Bei Registrierung des Wechselrichters erhalten die Anwender fünf Jahre Garantie, da das Gerät somit besser beobachtet werden kann. Des Weiteren wird mit dem Wechselrichter auch geeignetes Zubehör für die Wandmontage geliefert. Obwohl es sich bei dem Plenticore Plus von Kostal nur um ein einzelnes Gerät handelt, bleibt der Systemgedanke doch bestehen. Denn den Kunden bietet er ganz wie der Name sagt vielfältige Lösungen für alle denkbaren Anwendungen. Und das setzt Standards.
Plenticore Plus hautnah erleben
Der neue Solar-Hybridwechselrichter wird das ganze Jahr über durch Deutschland touren, von Berlin über Dresden bis nach Memmingen. Auch in Österreich und der Schweiz haben Interessierte die Möglichkeit, den Wechselrichter genauer zu begutachten und seine Features kennen zu lernen.