Die Zukunft der Automobilbranche liegt in der Elektromobilität. An deren Nachhaltigkeit haben die Verbundpartner Wissenschaft und Wirtschaft seit 2019 erfolgreich gearbeitet. Am Ende der Nutzungsphase enthalten E-Autos weiterhin verwendbare Bauteile sowie wertvolle Ressourcen, deren Wiedergewinnung sich in bisherigen Recyclingstrukturen schwierig darstellt.
Projekt „DeMoBat“
In Hochlohnländern kann diese Wiedergewinnung durch Automatisierung wirtschaftlich umgesetzt werden. Um die Machbarkeit der automatisierten Demontage komplexer Baugruppen von E-Autos zu untersuchen, sind im Projekt „DeMoBat“ vier Demonstratoren entwickelt und getestet worden.
Drei dieser Anlagen bilden die Demontagelinie für Traktionsbatterien bei Joint-Venture-Partnern ab. Der vierte Demonstrator, entwickelt vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum der TU Clausthal, zeigt die industrielle Demontage von elektrischen Antriebsaggregaten (Motor, Getriebe, Leistungselektronik). Dabei kommen unterstützende Bildverarbeitungssysteme zum Einsatz, die Schrauben und weitere Bauteile erkennen. Um Kollisionen des Roboters mit Bauteilen zu verhindern, erfolgt nach jedem Demontageschritt eine Erfolgskontrolle mittels Sensoren und 3D-Kamerasystemen. Eine eigens entwickelte zentrale Prozesssteuerung gewährleistet einen sicheren Ablauf.
Insgesamt positionierte sich das industrienahe Projekt „DeMoBat“ im Zentrum des Leitthemas der TU Clausthal, der Circular Economy, betont der Leiter der CUTEC-Abteilung Ressourcentechnik und -systeme, Dr. Andreas Sauter.
Folgeprojekte in Planung
Nach Abschluss der Arbeiten in 2023 – allein das Teilprojekt „Industrielle Demontage von E-Antriebsaggregaten“ an der TU Clausthal wurde mit rund fünf Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert – sind nun verschiedene Folgeprojekte in Bearbeitung und Planung. In diesen werden weitere Herausforderungen der automatisierten Demontage angenommen und die Circular Economy der E-Mobilität zunehmend etabliert.
Neben dem CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA haben sich in das Forschungsprojekt weitere Einrichtungen eingebracht: acp systems, BTU Cottbus, ERLOS, Greening, Hochschule Esslingen, KIT Karlsruher Institut für Technologie (IIP, wbk) und Silberland Sondermaschinenbau.