TXL – Urban Tech Republic Energiekonzept für Berlin Tegel

Mit dem LowEx-Netz können Wärmeverluste reduziert werden.

Bild: iStock; travelview
13.11.2018

Mit einer Kombination umweltfreundlicher Technologien werden die Berliner Stadtwerke und E.on in Zukunft Berlin TXL - The Urban Tech Republic mit Kälte und Wärme versorgen.

Die Bietergemeinschaft ging als Sieger aus einer EU-weiten Konzessions-Ausschreibung für den Forschungs- und Industriepark hervor, der als eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas auf dem Areal des heutigen Flughafens Tegel entstehen wird. Auch das gleichfalls auf der Fläche in Tegel geplante Schumacher Quartier mit seinen über 5000 Wohnungen soll in das Energiekonzept einbezogen werden.

Wärmeverluste reduzieren

Die Versorgung erfolgt über ein neuartiges Niedrigtemperaturnetz. Dieses sogenannte LowEx-Netz wird mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius betrieben. Durch die im Vergleich zu einem klassischen Fernwärmenetz niedrigere Betriebstemperatur können Wärmeverluste reduziert werden. Weiter können bei den Verbrauchern installierte Wärmepumpen bei Bedarf höhere Temperaturen sowie auch Kühlenergie erzeugen. Das LowEx-Netz kann überschüssige oder selbsterzeugte Energie, wie Produktionsabwärme aus den Gewerbe- und Industriebetrieben des Standortes oder Energie aus erneuerbaren Quellen, aufnehmen und macht den Kunden so zugleich zum Produzenten.

Weil alles direkt vor Ort dezentral und nachhaltig aus einem Mix von Blockheizkraftwerken, Solaranlagen, Geothermie und Abwasserwärme erzeugt, gespeichert und verbraucht wird, fungiert das Netz als Energie-Tauschplatz.

LowEx-Netz weltweit einzigartig

Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt, sagt dazu: „In der geplanten Größenordnung ist das LowEx-Netz weltweit einzigartig. Uns geht es hier um die weitreichenden Möglichkeiten dieses neuen Ansatzes, der einen zentralen Punkt der Energiewende aufgreift: Weg von der zentralen Energieerzeugung hin zu bürgernahen, dezentralen, intelligenten Energiesystemen und einem modernen Quartiersmanagement.“

„Für Berlin werden wir eine Lösung verwirklichen, die sich durch geringe Emissionen und hohen Klimaschutz auszeichnet“, sagt E.ON-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger. „Der Zuschlag durch das Land Berlin beweist, dass klimafreundliche Lösungen sich auch wirtschaftlich durchsetzen können, wenn sie intelligent und innovativ entwickelt werden. Für uns ist es das erste Netz einer völlig neuen Generation und ein wichtiger Schritt für die kommunale Energiewende.“

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  • Bild: E.on

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