„Die Freigabe der Förderung durch die EU ist ein wichtiger Schritt, um eine grundlegende Finanzierungssicherheit für die Projekte zu schaffen. Das ist eine wichtige Grundlage für die finalen Investitionsentscheidungen“, betonen die Unternehmen. „Jetzt erwarten wir zügig die Förderbescheide, damit die Elektrolyseprojekte, die Wasserstoffleitungen und der Wasserstoffspeicher baldmöglichst Realität werden können.“
Bislang waren die Unternehmen erheblich in Vorleistung gegangen, um den Zeitplan der Inbetriebnahme der ersten 100 MW Elektrolyseanlage bei RWE in Lingen und der Wasserstoffleitungen zwischen Lingen und Legden bis 2025 einhalten zu können. Die geförderten Projekte bilden den Kern für den Aufbau einer der ersten inländischen Wertschöpfungsketten für Wasserstoff. Die Leitungen schaffen eine Anbindung an Industriesektoren in NRW, unter anderem zum Stahlwerk von Thyssenkrupp, Chemiepark Marl der Evonik oder der Ruhr-Oel Raffinerie von BP Gelsenkirchen.
Die Fördergelder werden zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern bereitgestellt. Im kürzlich beschlossenen Bundeshaushalt 2024 sind die Fördergelder des Bundes hinterlegt, die Länder hatten bereits im vergangenen Jahr ihre verbindliche Zusage gegeben.
Zentralen Baustein erstellen
Ziel der Projekte ist es, im Emsland, Münsterland und Ruhrgebiet einen zentralen Baustein für die Wasserstoffwirtschaft zu schaffen, die in den kommenden Jahren in Deutschland entstehen und maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung beitragen soll.
Von der Umsetzung sollen weitere Unternehmen in den Regionen profitieren können, die als weitere Erzeuger und Abnehmer von grünem Wasserstoff aus Industrie und Mittelstand an das Netz angebunden werden können. Das macht die Get-H2-Projekte zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Regionen sowie für Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Durch den Austausch im Rahmen der Initiative Get H2 sind bereits Verknüpfungen zu mehreren weiteren Projekten wie die Anbindung von Verteilnetzen für Wasserstoff, die Versorgung von Wasserstofftankstellen oder mittelständischen Industrieunternehmen sowie die Anbindung zu weiteren Teilen des Wasserstoffnetzes angestoßen.
Folgende Teilprojekte sollen im Rahmen des IPCEI-Programms gefördert werden:
Errichtung 300-MW-Elektrolyseanlage in Lingen (RWE im Projekt Get-H2-Nukleus)
Errichtung 100-MW-Elektrolyseanlage in Lingen (BP im Projekt Lingen Green Hydrogen)
Neubau eines Kavernenspeichers an einem bestehenden Standort für die Speicherung von Wasserstoff (RWE Gas Storage West)
Aufbau Wasserstoffnetz durch Umstellung bestehender Leitungen und Neubau von Teilstücken zur Anbindung von Erzeugung, industriellem Verbrauch und Importrouten (Nowega, OGE, Thyssengas)
Alle Projekte stehen unter dem Vorbehalt einer individuellen finalen Investitionsentscheidung der Unternehmen.