Schmaler Überspannungsschutz Für mehr Platz im Schaltschrank

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Überspannungsschutz auf kleinstem Raum: Der weltweit schmalste, steckbare Überspannungsschutz für Vierleiter-Anwendungen aus der Baureihe Termitrab complete schützt Applikationen im Mess-, Steuerungs- und Regelungsbereich zuverlässig vor Überspannungen.

Bild: iStock, kieferpix
17.06.2020

Der Trend zu kompakteren Komponenten im Schaltschrank ist nach wie vor ungebrochen. So hat ein Hersteller seine vor drei Jahren auf den Markt gebrachte Produktfamilie nun noch kompakter entwickelt: Ein nur 6 mm schmales Schutzgerät schützt bis zu vier Leiter vor Überspannungen.

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In der Prozesstechnik ist die Anlagensicherheit ein wichtiges Thema: Chemische Reaktionen mit unbeabsichtigten Auswirkungen aufgrund technischer Störungen gilt es unbedingt zu vermeiden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Signalwege inklusive der an den Endstellen installierten elektronischen Geräte ständig zur Verfügung stehen. Hierzu ist ein Konzept erforderlich, mit dem die Signalwege ausfallsicher gestaltet werden können. Dabei spielen Überspannungsschutzgeräte eine wichtige Rolle.

Je kleiner der Schaltschrank ausfällt, umso kostengünstiger ist er. Damit möglichst viel Platz eingespart werden kann, sollten auch die Überspannungsschutzgeräte einen möglichst geringen Platzbedarf haben. Bei den bislang verwendeten Schutzgeräten verschiedener Hersteller für Vierleiter-Anwendungen beträgt die Baubreite zwischen 12 und 17,5 mm.

Platzbedarf halbiert

Mit der neuen kompakten Bauform TTC-6P-4 aus der Produktfamilie Termitrab complete konnte Phoenix Contact die Baubreite der Komponente für die Aufnahme von vier Leitern nun auf 6 mm reduzieren. Der Platzbedarf hat sich damit, gemessen an vergleichbaren Lösungen, mindestens halbiert.

Da häufig analoge oder digitale Signale auf engstem Raum untergebracht werden müssen, ist dieses Produkt ideal, da jeder Anschluss umgerechnet nur 1,5 mm Breite benötigt. Zudem wurde in die TTC-6P-4-Baureihe die Überlast-Überwachungsfunktion der Produktfamilie Termitrab complete integriert. Mit dieser Funktion kann der Status von bis zu 40 Überspannungsschutzgeräten ferngemeldet werden. Lediglich zwei Fernmelde-Module – je 6 mm – müssen neben dem Schutz installiert werden.

In manchen Fällen sind die Signalleitungen mit selektiven Feinsicherungen abgesichert. Mit dem modularen Sicherungshalter aus dem Hause Phoenix Contact, der auf den Überspannungsschutz direkt anfügt wird, kann weiterer Platz eingespart werden. Auf eine separate Sicherungsklemme, die üblicherweise auf der Hutschiene montiert ist, kann dann verzichtet werden. Auch die Verdrahtung ist einfacher, da nur die ankommende Leitung an die Kombination aus Überspannungsschutz und modularem Sicherungshalter angeschlossen werden muss.

Überwachung leicht gemacht

Blitzschutznormen empfehlen eine regelmäßige Überprüfung der Schutzgeräte. Dies lässt sich über eine Sichtprüfung durchführen.

Die hier vorgestellte Produktfamilie Termitrab complete besitzt eine Statusanzeige, die eine Überlast des Überspannungsschutzes direkt auf dem Gerät anzeigt. In vielen Fällen ist es sinnvoll, diese Information nicht nur vor Ort, sondern auch in einer Leitwarte anzeigen zu lassen. Eine regelmäßige Kontrolle vor Ort kann mithilfe dieser Fernmelde-Funktion deutlich reduziert werden. Optional verfügbare Fernmelde-Module, die links und rechts neben den Überspannungsschutzgeräten platziert werden, ermöglichen es, den Status der installierten Geräte abzufragen.

Die Schutzgeräte werden hierbei per Infrarotstrahl optisch überwacht. Über einen potenzialfreien Kontakt am Fernmelde-Modul – dem TTC-6-FMRS – kann der Status zum Beispiel an eine SPS übertragen werden. Mit dieser Funktion kann somit in ausgedehnten Anlagen der Zustand aller Schutzgeräte überwacht werden. Sollte festgestellt werden, dass ein Schutzelement überlastet wurde, kann der Austausch insbesondere bei den steckbaren Ableitern ohne Werkzeug erfolgen.

Unbeeinflusstes Messsignal

Um das sensible Messsignal nicht zu verfälschen, wurde die Schutzschaltung so ausgelegt, dass keine zusätzliche Einfügungsdämpfung entsteht. Dazu wurde im Längspfad zwischen den Anschlüssen „protected“ und „unprotected“ auf eine zusätzliche Impedanz verzichtet. Außerdem wurden extrem niederkapazitive Schutzkomponenten verwendet.

Beim Einsatz des TTC-6P-4 wird das Messsignal also nicht verfälscht. Dieses Phänomen ist wichtig, da bei Vierleiter-Messungen ein besonderes Augenmerk auf die Messgenauigkeit gelegt wird. Auch Bussysteme, wie etwa der Foundation Fieldbus, benötigen Schutzgeräte mit geringer Dämpfung beziehungsweise mit hoher Übertragungsbandbreite.

Der TTC-6P-4 ist für diese Anwendungen besonders geeignet, da die Grenzfrequenz im oberen zweistelligen MHz-Bereich liegt. Auch für Aktoren kann dieses Produkt interessant werden, da die Nennstrombelastung im Ampere-Bereich liegt.

Fix und fehlerfrei installiert

Die Schraubanschluss-Technik ist nach wie vor beliebt. Müssen jedoch besonders viele Signalleitungen verdrahtet werden, kann mit der schnelleren Push-in-Anschlusstechnik viel Zeit gespart werden. Vergleiche mit der Schraubanschluss-Technik haben gezeigt, dass die Leitungen mittels Push-in-Technik bis zu 50 Prozent schneller angeschlossen werden. Auch das Lösen des Anschlusses ist durch Druck auf den „Pusher“ möglich. Je nach Gusto des Installateurs kann bei der Produktfamilie Termitrab complete zwischen Schraub- oder Push-in-Anschlusstechnik gewählt werden.

Damit Verdrahtungsfehler bei der Ergänzung der Überwachungsfunktion vermieden werden, erfolgt die Integration aller Ableiter in das Überwachungskonzept ohne großen Verdrahtungsaufwand. Die Schutzgeräte werden per Lichtstrahl von den Fernmelde-Modulen überwacht, sodass die Inbetriebnahme auf einfache Weise ohne Programmierung erfolgt. Auch eine Erweiterung der Schutzbeschaltung ist ohne großen Aufwand möglich. Werden weitere Schutzgeräte in die Überwachung integriert, müssen die Fernmelde-Module etwas auseinandergerückt werden.

Bildergalerie

  • Bessere Platznutzung: Mit einer Baubreite von 6 mm ist das Schutzgerät besonders kompakt und ermöglicht eine höhere Packungsdichte im Schaltschrank.

    Bessere Platznutzung: Mit einer Baubreite von 6 mm ist das Schutzgerät besonders kompakt und ermöglicht eine höhere Packungsdichte im Schaltschrank.

    Bild: Phoenix Contact

  • Status im Blick: Die einfache Funktionsüberwachung erfolgt vor Ort oder optional per Fernmeldung mit optischer Überwachung.

    Status im Blick: Die einfache Funktionsüberwachung erfolgt vor Ort oder optional per Fernmeldung mit optischer Überwachung.

    Bild: Phoenix Contact

  • Impedanzfrei stecken: Bei einer Wartung oder beim Austausch des Überspannungsschutzmoduls wird das Messsignal nicht beeinflusst.

    Impedanzfrei stecken: Bei einer Wartung oder beim Austausch des Überspannungsschutzmoduls wird das Messsignal nicht beeinflusst.

    Bild: Phoenix Contact

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