Lösungen entstehen durch vernetztes Denken Gemeinsam die Energiewirtschaft digitalisieren

Torsten Schuster ist Sales Director bei der Aareal Bank. Er ist Experte für Connected Cities, Prozessoptimierung im Zahlungs- und Abrechnungsverkehr über Unternehmensgrenzen hinweg sowie die Aareal BK 01-Produktfamilie. Zuvor war er im International Financial Service Center in Dublin für die Garras Bank tätig. Nach seiner Bankenlehre studierte Schuster Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Koblenz und absolvierte an der Südwestdeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft die Weiterbildungen zum Immobilienökonom und Immobilienfachwirt.

Bild: Aareal Bank
26.10.2020

„Gemeinsam schaffen wir das“ ist ein Satz, der oft im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie genannt wurde. So selbstverständlich dieser Gedanke anmutet, so elementar ist er für die erfolgreiche digitale Transformation in der Energiewirtschaft.

Torsten Schuster ist mit diesem Beitrag im Energy 4.0-Kompendium 2020 als einer von 50 Machern der Energiebranche vertreten. Alle Beiträge des Energy 4.0-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Torsten Schuster: „Krisen bewirken Veränderungen und sie sind Denkanstoß, was sich zukünftig anders gestalten lässt“. Hätte er die Möglichkeit für einen Tag in einer politischen Entscheiderposition Impulse in die Energiepolitik einzubringen, wären es zwei Punkte, die er vorantreiben würde. Das wäre zum einen, die Vernetzung der einzelnen Akteure zu optimieren. „Nur so können wir ein gemeinsames Zielbild entwickeln und Herausforderungen der Energiewirtschaft ganzheitlich lösen“, sagt Schuster. Zum anderen würde er an den Digitalisierungswillen der Unternehmen appellieren. „Will die Energiewirtschaft ihrer wichtigen Rolle als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Gesellschaft gerecht werden, gehört sie in den Mittelpunkt aller Entscheidungen“, betont er. „Mehr Gemeinsam“ bedeutet für ihn in diesem Zusammenhang mehr Vernetzung, mehr gemeinsames Denken in Lösungen. Die Basis dafür ist die Vernetzung der Interessen der unterschiedlichen Akteure auf Prozessebene.

Den gesamten Text als Podcast finden Sie hier:

Tools für die digitale Welt von morgen

In Sachen Vernetzung unterstütze man als Digitalisierungspartner die Energiewirtschaft mit dem richtigen Mindset. „Für uns ist der Vernetzungsgedanke Teil unserer DNA – wir denken und arbeiten über Branchengrenzen hinweg. Unser Fokus als Bank liegt dabei auf Services für die Energie-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft und eben deren ideale Verknüpfung“, betont Schuster. Gerade mit Blick auf die Energiewirtschaft habe das Bild der Vernetzung ein besonderes Gewicht, etwa angesichts des gedrosselten Tempos im Netzausbau. „Dies darf nicht zum Sinnbild für das Tempo in anderen Bereichen, wie etwa in der Vernetzung mit benachbarten Branchen, werden“, fordert er. Das Wiesbadener Unternehmen sieht sich in diesen Netzwerken als Knotenpunkt. „Mit unserem Angebot geben wir der Energiewirtschaft Tools an die Hand, die es ermöglichen, in der digitalen Welt von morgen Prozesse und Geschäfte effizient abbilden zu können“, sagt Schuster.

Ein konkretes Beispiel wurde bei den Stadtwerken Lübeck umgesetzt. Für das kommunale Energieversorgungsunternehmen hat der Anbieter von smarten Finanzierungen, Software-Produkten, und digitalen Lösungen die grundlegenden Prozesse im Rechnungswesen automatisiert. Diese Optimierung auf Seiten des Versorgers greift laut Schuster einen Wunsch der Geschäftskunden auf: Wohnungsunternehmen digitalisieren zunehmend ihr Rechnungswesen und Controlling. Entsprechend ändern sich die Anforderungen an die Versorger. Von den Stadtwerken Lübeck werden nun keine simplen Rechnungs-PDF mehr versandt, stattdessen stellen sie den Wohnungsunternehmen automatisch auslesbare Datensätze in flexiblen Formaten zur Verfügung, die auf Kundenseite die Prozesse verschlanken und Ressourcen sparen. „Die Vernetzung, die unsere Lösungen hier ermöglichen, verbindet Branchen und trifft einen Nerv“, betont er. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter Entscheidern und Mitarbeitern von Unternehmen aus der Energie-, Wohnungs- und Start-up-Wirtschaft: 64 Prozent der Befragten wünschen sich eine stärkere Digitalisierung in branchenübergreifenden Prozessen.

„In der Gesellschaft wie im Unternehmen gilt: Eine Krise ist immer auch ein guter Moment, um herauszufinden, was gut funktioniert“, betont Schuster. Für die Aareal Bank habe sich ein kollaborativer Ansatz bewährt, der den Vernetzungsgedanken weiterführe. Sei es in der Zusammenarbeit mit großen ERP-Softwareherstellern oder in der Kooperation mit agilen, innovationsstarken Start-ups. Kurzum: „Gemeinsam ist ein Schlagwort, das sich auch die Energiebranche jetzt zu eigen machen sollte.“

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel