Die vergangenen zwei Jahre waren eine große Herausforderung für die Fertigungsbranche: Pandemie, Lieferengpässe, Personalmangel, Energiekostendruck – und zuletzt der Krieg in der Ukraine, der die angespannten Lieferketten nun noch weiter belastet.
Zudem sind die Auswirkungen des im Juni 2021 in Deutschland verabschiedeten Lieferkettengesetzes für die Branche bis heute spürbar. Das Gesetz soll den Schutz der Menschenrechte in globalen Lieferketten verbessern und garantieren.
Informationen, die auch für den Käufer relevant sind
Am Ende der Lieferkette stehen die modernen Konsumenten. Sie sind anspruchsvoll, was Qualität, Nachhaltigkeit und genaue Herkunft ihrer Produkte angeht, und sie sind informiert: Sie wissen, dass der Großteil aller Emissionen eines Unternehmens aus der Lieferkette stammt. Doch hier herrscht verhältnismäßig wenig Transparenz.
So fehlen Einkäufern auf der einen Seite wichtige Informationen für ethische Entscheidungen, auf der anderen Seite stehen Einzelhändler und Supermärkte vor der Herausforderung, den komplexen Kundenanforderungen und international geltenden Reportingstandards gerecht zu werden.
Stabile Lieferketten dank synchronisierter Echtzeit-Daten
Es mussten schnell technologische Lösungen her: ERP-Software zur Unterstützung der Planung von Abläufen bis hin zu Robotik wurde eingeführt und integriert, um die Effizienz zu steigern und die Bearbeitungskosten zu senken. Doch wie können Unternehmen Einfluss auf ihre Lieferkette nehmen und gleichzeitig die Standards des deutschen Lieferkettengesetzes einhalten?
Experten sehen in Big Data eine mögliche Lösung für dieses Problem. Mit Big Data lassen sich Informationen über Lieferanten einholen. Praktisch übersetzt heißt das: Hersteller und Zulieferer greifen auf synchronisierte Echtzeit-Daten zu, tauschen sie aus und nutzen sie optimal, damit sie bessere und fundiertere Entscheidungen treffen können. Der fehlende, buchstäblich rechtzeitige Zugang zu Daten kann zu einer großen Diskrepanz innerhalb der Lieferketten führen und sich darauf auswirken, wie die einzelnen Teams – von der Fertigung bis zu den Entscheidungsträgern in der Firmenzentrale – ihre Produktion planen. Daten machen einen großen Unterschied in der Unternehmensplanung aus, aber nur, wenn sie denjenigen zugänglich sind, die sie benötigen und wenn die Daten zeitnah bereitgestellt werden.
Cloud-Analysen ermöglichen dank Live-Updates eine proaktivere Planung
Datenanalytik in der Cloud bietet eine große Chance für Fertigungsunternehmen. Sie ermöglicht ihnen einen konsistenten Zugang zu Echtzeitinformationen, wodurch sichergestellt wird, dass die Teams zusammenarbeiten können, statt aneinander vorbei. Sie können effektivere Entscheidungen treffen. Zudem ermöglicht die Verfolgung aller potenziell störenden Elemente in Echtzeit – vom Wetter und der Geopolitik bis hin zu Lagerproblemen und Problemen mit Subunternehmern – eine proaktive Planung und einen proaktiven Betrieb.
Dadurch könnten zum einen potenzielle Probleme minimiert und zum anderen neue Möglichkeiten geschaffen werden. Die Cloud-Analytik gibt den Teams die Möglichkeit, die neuesten Innovationen in der Datenanalyse zu nutzen.
Live-Updates für mehr Sicherheit und Umsatzsteigerung
So können beispielsweise Live-Updates zu Kapazitäten und Beständen in einem Netzwerk von Lagern dazu beitragen, Verschwendung zu vermeiden und sogar den regionalen Umsatz zu steigern, indem Einzelhändlern mehr Waren angeboten werden, wenn die Nachfrage höher als erwartet ist.
Ein konkreter Einblick könnte aber auch so aussehen: Die ausländische Kontaktperson eines Importeurs läuft mit einer Datenbrille über eine Plantage, gesteuert vom deutschen Auftraggeber: Ein Einkäufer am deutschen Standort kann die Person auffordern, einen Arbeiter zu beobachten. Dabei könnte in Echtzeit geprüft werden, ob es sich dabei zum Beispiel um einen Minderjährigen handelt. Auch welche Menge der Arbeiter erntet kann so direkt vor Ort per Foto dokumentiert werden.
Mit Predictive Cloud Analytics zu einer genaueren Ressourcenplanung
In der Branche gibt es zahlreiche Belege für die Vorteile der Cloud-Analytik. Der britische Nahrungsmittelhersteller Whitworths stellte zum Beispiel fest, dass die Speicherung von Daten über mehrere Standorte hinweg die Entscheidungsfindung seines Produktionsteams behinderte, das seine Berichte meist über interne Tabellenkalkulationen erstellte.
Seit der Zusammenarbeit mit Qlik bei der Einführung von Cloud Analytics können die Teams bei Whitworths auf eine einzige, aktuelle und genaue Datenquelle über Performance und Lagerbestände zugreifen. Das sorgt für Klarheit von der Produktion bis zur Vorstandsetage und fördert eine bessere Datenkultur im gesamten Unternehmen.
Echtzeit-Daten könnten Entscheidungsprozesse optimieren
Qlik legt die Daten in die Hände der Mitarbeiter in den Lagern und Fabriken, indem es den mobilen Zugriff auf Echtzeitanwendungen ermöglicht. Dadurch hat sich die Art und Weise, wie und wann Daten in Entscheidungen einfließen können, verändert. Daher ist es wichtig, in die Datenkompetenz der Mitarbeiter zu investieren. So wird sichergestellt, dass sie mit derartigen Analyse-Dashboards umgehen und effizient nutzen und Entscheidungen aus einer informierten, aktuellen Position heraus treffen können – bestens ausgestattet mit Dateneinblicken.
Qlik Cloud hat Whitworths auch den Weg zu Predictive Cloud Analytics bereitet, um Prognosen für Fertigungs- und Branchentrends zu erstellen und so eine genauere Ressourcenplanung im gesamten Unternehmen zu ermöglichen.
Kontinuierliche Verbesserung von Abläufen
Auf diese Weise strebt Whitworths kontinuierlich nach aktiver Intelligenz in seinen Abläufen, wo kontinuierliche Intelligenz mit kontextreichen Echtzeit-Analysen proaktiv Informationen im entscheidenden Moment bereitstellt und die Teams zum Handeln zwingt.
Natürlich sind Probleme in den globalisierten, ausgedehnten Lieferketten von heute unvermeidlich. Doch in einem solchen Umfeld kommt es bei Störungen oder Problemen auf genaue, rechtzeitig verfügbare Daten an, auf die leicht zugegriffen werden kann. Sie unterstützen eine bessere Entscheidungsfindung und Problemlösung.
Verbesserte Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette
Die Cloud-Analytik trägt dazu bei, den Teams innerhalb eines Unternehmens mehr Kontrolle zu geben, was zu einer verbesserten Kommunikation zwischen Lieferanten und Herstellern, Herstellern und Vertriebsteams und damit auch zwischen Einzelhändlern und Verbrauchern an der Spitze der Kette führt. Das Potenzial für Unternehmen, ihre Proaktivität und Performance zu verbessern, ist enorm, sobald sie die Möglichkeiten nutzen, die Echtzeitdaten in der gesamten Lieferkette bieten. Und genau diese Analyseoption ermöglicht auf lange Sicht eine bessere Geschäftssicherheit, Nachhaltigkeit und Versorgung.
Wenn Unternehmen die Chancen des digitalen Datenmanagements nutzen, gelingt es ihnen, die Richtlinien des neuen Lieferkettengesetzes, die ab 2023 greifen, erfolgreich in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Gewünschte Nebeneffekte: Sie werden als ethisch handelnder Klimapionier wahrgenommen und verbessern ihre Geschäfts- und Kundenbeziehungen langfristig.