LoRaWan, kurz für Long Range Wide Area Network, ist ein frei verfügbares Funk-Kommunikationssystem, das einen niedrigen Energiebedarf hat, ein Low-Power-Wireless-Netzwerkprotokoll. Endgeräte mit Lorawan–Technologie kommunizieren darin mit Gateways, die Datenpakete an einen Netzwerkserver senden. Der Netzwerkserver verfügt in der Regel über Schnittstellen, um beispielsweise an IoT-Plattformen und -Applikationen angebunden zu werden.
Einsatzgebiet in Hamburg
In Hamburg wird LoRaWan für das Auslesen von Parksensoren eingesetzt. Das System könnte bis Ende 2019 zuverlässig verfügbare Stellplätze an bis dahin 1.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Hamburg in Echtzeit lokalisieren und diese Information den Nutzern der E-Charging-Hamburg-App online zu Verfügung stellen.
Zum anderen wird LoRaWan von dem Stromnetz Hamburg bereits sehr erfolgreich bei Multi Metering Anwendungen eingesetzt. Aufgrund der hohen Reichweite und der sehr guten Gebäudedurchdringung können spartenübergreifende Zählerstände zu jeder Zeit fernausgelesen werden, ohne zusätzliche manuelle Tätigkeiten vor Ort. Die Betreuung, das Auslesen und Bereitstellen der Messdaten, erfolgt pünktlich, einfach und in einem wirtschaftlich ausgewogenen Kosten-/Nutzenverhältnis. Darüber hinaus soll in Kooperation mit weiteren städtischen Gesellschaften ein flächendeckendes LoRaWan-Funknetzwerk entstehen, das individuell nutzbar ist.
Anwendungsgebiete von LoRaWan
Die Stadtwerke Münster absolvierten erste betriebliche Tests zur Überwachung von Fernwärmeschächten via LoRaWan und entwickeln für die Stadt Münster Konzepte für LoRaWan-Anwendungen im städtischen Raum, beispielsweise zur Reduzierung des Parksuchverkehrs.
Westfalen Weser Netz als regional engagiertes Unternehmen plant die Technik zeitnah für die Steuerung der Straßenbeleuchtung oder für die Bereitstellung von Meldungen im Netzbetrieb in der gesamten Region einzusetzen. Von den Pilotprojekten können später auch andere Kommunen im Netzgebiet von WWN profitieren.
Für die Stadt Delbrück steht die digitale Übertragung von Daten städtischer Prozesse, beispielsweise vom Wasser- und Abwasserwerk, dem Bauhof oder den Schulen im Mittelpunkt. Der Paderborner ASP beabsichtigt, die Parkraumbewirtschaftung in der Stadt Paderborn durch den Einsatz von im Boden eingelassenen Sensoren und die Verknüpfung mit den vorhandenen Daten aus den Parkhäusern vollständig zu digitalisieren. Dadurch soll es möglich gemacht werden, Verkehrsteilnehmer im gesamten Innenstadtgebiet gezielt zu freien Stellplätzen zu lenken.
Aber auch ganz praktische Einsatzmöglichkeiten sind denkbar wie die Übermittlung von Informationen darüber, ob Türen und Fenster in öffentlichen Gebäuden geschlossen sind. Aus Sicht der Kooperationspartner ist die LoRaWan-Technologie ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Aufbau von sogenannten „Smart Cities“.
Gemeinsames Konzept der Partner
Deshalb haben die Partner jetzt einen Letter of Intent unterschrieben. In der Absichtserklärung bekunden die Unternehmen ihr Interesse daran, gemeinsam Konzepte für organisatorische und technische Strukturen zur Anwendung dieser Technologie zu entwickeln. Als kommunale Unternehmen verfügen die Partner über regionale Kompetenzen und die für einen zeitnahen Ausbau der Technologie benötigte Flexibilität. Zudem betreiben oder planen sie bereits erste Pilot-Anwendungen im Bereich LoRaWan und haben daher großes Interesse an einem gemeinsamen und regelmäßigen Erfahrungsaustausch sowie der Entwicklung von Technologien und Applikationen für LoRaWan.
Konkret wurde die gemeinsame Konzepterstellung für Anwendungen vereinbart, wie zum Beispiel für Parkraumüberwachung, Straßenbeleuchtung, Sammeln von Fehlern und Störmeldungen, Pegelmessung oder Energiedatenerfassung. Auch einzelne Komponenten des LoRaWan–Netzwerks wie Sensoren/Aktoren, Gateways oder der Serverbetrieb sollen getestet werden.