Das „Mouser-Modell“ ist einfach zu verstehen – wir nennen uns New Product Introduction Distributor, also ein Distributor, der Neuprodukte auf den Markt bringt. Was bedeutet das in der Praxis und welche Vorteile bringt der Mouser-Ansatz den Entwicklern? Kurz gesagt: Wir wollen die neuen Produkte unserer Anbieter sichten und prüfen und die Entwickler bei der Integration der allerneuesten Produkte in ihre jeweiligen Entwürfe unterstützen. In der Vergangenheit hatten die Katalogdistributoren immer ein sehr gutes Gespür, wenn es um die Absatzstärke der Anbieter ging, aber wir bei Mouser haben von Anfang an einen gänzlich anderen Ansatz gewählt. Wir haben uns erstmal danach umgesehen, was wirklich neu war, und was sonst keiner im Sortiment hatte. Und uns war klar, dass es genau diese Produkte waren, und immer noch sind, auf die unsere Kunden unkompliziert zugreifen können müssen, um wirklich neue und innovative Entwürfe und Designs zu schaffen. Heute führen wir über eine halbe Million Produkte von mehr als 500 Anbietern: Halbleiterbauteile, passive Bauelemente, Steckverbinder sowie Entwicklungstools und -boards. Aber die gute Verfügbarkeit der neuesten Produkte ist nur ein Aspekt unter den vielen Anforderungen von Design-Ingenieuren.
Übersicht durch Vorauswahl
Der Markt ist ständig in Bewegung und das Internet hat die Art und den Umfang der Informationsbeschaffung durch die Entwickler grundlegend verändert. Zwar sind überall umfassende Informationen über das Produkt verfügbar, aber der Entwickler hat einfach nicht mehr die Zeit, sich durch zig Websites zu klicken. Bei Mouser bündeln wir die erforderlichen Informationen in einer Zusammenfassung, die auf eine einzige Seite passt. Hier beschreiben wir, was das Produkt kann, für welche Anwendungen es geeignet ist, welche technologischen Trends momentan verfolgt und welche neuen Technologien zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden. Mouser hat umfassende Websites zu den wichtigsten Anwendungen wie Automotive, Medizin, Industrie 4.0 oder Energy Harvesting aufgebaut, auf denen Anwendungsbeispiele gegeben werden und der Kunde eine weit gefasste Vorauswahl der Bauelemente findet, die für das jeweilige Produkt, wie zum Beispiel für ein Blutdruckmessgerät, am besten geeignet sind. Darüber hinaus finden die Entwickler Informationen zu den wichtigsten Eigenschaften und Leistungsdaten des Produkts. Wenn ein Anbieter ein neues Produkt auf den Markt bringt, möchte er es natürlich in möglichst vielen Bereichen verbauen lassen, aber wir, und darauf legen wir größten Wert, wollen unseren Kunden eine Vorauswahl der geeignetsten und neuesten Produkte bieten. Die Hersteller akzeptieren dieses Vorgehen, obwohl wir manchmal schon erklären müssen, warum wir ein Produkt für diese Anwendung empfehlen, aber nicht für jene.
Werkzeug Internet
Der Mehrwert des Internets besteht darin, dass der Kunde seine Anforderungen, seine Produkte, seine Problembereiche und seine Absatzmärkte sehr genau spezifizieren kann. So können wir genau die Informationen bereit stellen, die der Kunde benötigt. Das Internet gibt uns die Möglichkeit, uns mit dem Kunden und seinen Anforderungen vertraut zu machen, was bei uns durch den Kunden gesteuert wird, indem er einen Newsletter mit genau den Informationen abonnieren kann, die für ihn wichtig und relevant sind. Tatsächlich würde das Mouser-Modell „Neuprodukteinführung“ ohne das Internet gar nicht funktionieren, weil der Katalog bei Drucklegung schon nicht mehr auf dem neuesten Stand ist – aber wir drucken noch Kataloge und werden es auch weiterhin tun, solange es Bedarf dafür gibt.
Neue Tools
Neben der direkten Unterstützung des Entwicklers möchte Mouser auch die Konstrukteure und Einkäufer bei der häufig lästigen und zeitraubenden Materialbeschaffung und Teileverwaltung entlasten. Vor zwei Jahren haben wir unser “BOM Tool” vorgestellt, das mit einem Tastendruck die Stücklisten in unsere Einkaufsplattform auf www.mouser.com überführt. Die einzige Voraussetzung hierfür ist, dass der Kunde einen Account anlegt. Wenn der dann angelegt ist, kann der Kunde seine bereits hochgeladenen Stücklisten nach Belieben ansehen und verwalten.
Ebenso wie den direkten Zugriff auf die neuesten Bauteile, brauchen Entwickler Tools für den Entwurf. Vor einem Jahr haben wir in Zusammenarbeit mit National Instruments ein integriertes Tool für den Leiterplattenentwurf mit dem Namen MultiSIM Blue entworfen. Bei diesem integrierten Tool für den Leiterplattenentwurf kommt die Berkeley-SPICE-Engine zum Einsatz und es beinhaltet eine vorinstallierte Bauteilebibliothek mit mehr als 100.000 häufig verwendeten Komponenten und Bauelementen aus mehreren Mouser-Datenbanken. Mit MultiSIM Blue kann man quasi in Echtzeit sehen, was die Teile für das jeweilige Design kosten, und durch die Aktualisierung der Bauteiledatenbank erhöht sich die Effizienz der kreativen Konstruktionstechnik. Das weltweit gratis und in den Sprachen Englisch, Deutsch und Simplified Chinese erhältliche Tool ist ein bedeutender Beitrag im Rahmen unserer Verbundenheit mit der Design-Engineering-Community.