Vor der Markteinführung müssen neue Computersysteme auf ihre Korrektheit überprüft werden. Jedoch ist eine vollständige Verifikation aufgrund der Komplexität aus Zeitgründen oft nicht möglich. Im Projekt Selfie verfolgt der Forschungsbereich Cyber-Physical Systems des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) unter Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler einen neuen Ansatz, der es Systemen ermöglicht, sich nach der Produktion und Auslieferung selbst zu verifizieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben über drei Jahre mit einer Fördersumme von 1,4 Millionen Euro.
Schneller auf den Markt
Indem die Forscher technische Geräte mit zusätzlicher Hard- und Software ausstatten, befähigen sie die Systeme, alle nicht abgeschlossenen Verifikationsaufgaben noch während der Nutzung durch den Endanwender selbst zu komplettieren. Durch diese Form der Selbstüberprüfung lassen sich die Time-to-Market-Bedingungen erfüllen, ohne den Verifikationsprozess abbrechen zu müssen
Zudem kann die Verifikation nach Auslieferung deutlich schneller erfolgen, da sie sich auf die tatsächlich genutzte Funktionalität beschränken lässt, wohingegen die Überprüfung in der Entwurfsphase noch alle Einsatzszenarien im Blick haben muss. Sollten während der Selbstprüfung Fehler auffallen, könnte der Hersteller zukünftig rechtzeitig darauf reagieren, etwa durch Updates, die Deaktivierung bestimmter Funktionalitäten oder im schlimmsten Fall durch Rückrufaktionen.