Umfrage zur Elektronikfertigung Welche aktuellen Themen bewegen die Elektronikbranche?

Syslogic GmbH

Wie stellen sich Experten der der Elektronikfertigung den Problemen unserer Zeit? Publish-industry hat nachgefragt.

Bild: iStock, Jayesh
11.10.2022

Krisen und Probleme machen auch vor der Elektronikbranche und insbesondere der Elektronikfertigung nicht halt. Gestörte Lieferketten, Fachkräftemangel und die explodierenden Energiekosten zwingen Unternehmen, kreativ zu handeln und neue Wege zu gehen. Doch sind das wirklich die Hauptthemen der Elektronikindustrie? Wir haben nachgefragt.

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Das sagen die Experten:

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  • Jörg Strughold, President EMEA Components bei Arrow Electronics: Das sich schnell verändernde und komplexe makroökonomische Umfeld, um nur Inflation und Energiewirtschaft zu nennen, bleibt äußerst herausfordernd. Dem gegenüber stehen gut gefüllte Auftragsbücher und andererseits große Megatrends und Wachstumstreiber, an denen die Elektronikindustrie entscheidenden Anteil und eine Schlüsselrolle haben wird. Dazu zählen unter anderem die „Elektrifizierung von allem“, Smart Everyting, Energie-Management und autonom arbeitende Maschinen. Eine bedeutende Chance für alle Player in unserer Industrie, vom Hersteller über den Distributor bis zum Endkunden, können wir mit neuen Technologien und Innovationen in diesen Bereichen doch die großen Themen adressieren, denen sich die Gesellschaft heute gegenübersieht.

    Jörg Strughold, President EMEA Components bei Arrow Electronics: Das sich schnell verändernde und komplexe makroökonomische Umfeld, um nur Inflation und Energiewirtschaft zu nennen, bleibt äußerst herausfordernd. Dem gegenüber stehen gut gefüllte Auftragsbücher und andererseits große Megatrends und Wachstumstreiber, an denen die Elektronikindustrie entscheidenden Anteil und eine Schlüsselrolle haben wird. Dazu zählen unter anderem die „Elektrifizierung von allem“, Smart Everyting, Energie-Management und autonom arbeitende Maschinen. Eine bedeutende Chance für alle Player in unserer Industrie, vom Hersteller über den Distributor bis zum Endkunden, können wir mit neuen Technologien und Innovationen in diesen Bereichen doch die großen Themen adressieren, denen sich die Gesellschaft heute gegenübersieht.

    Bild: Arrow

  • Ina-Sohpia Schindler, Geschäftsführerin bei MicroSys Electronics: Die Rohstoffknappheit führt dazu, dass Investments der Bauteilehersteller in neue Bauteile fließen. Wie Wahrscheinlichkeit, dass Re-Design Anforderungen aufkommen werden, steigen immens. Mit Modulen geht das glücklicher Weise bezogen auf den Computing Core gut und einfach, da man nur das Modul tauschen muss innerhalb einer Familie. Aber das Management von auf Carrierboards verbauten kritischen Teilen ist genauso wichtig. Die enge Abstimmung mit Kunden ist hier immens wichtig, um wichtige Ressourcen langfristig zu sichern oder alternativ Retrofit-Replacements bereitzustellen. Zaubern kann man zwar nicht, aber die notwendige Aufmerksamkeit ist wichtig. Hier investieren wir derzeit viel Zeit und unsere Kunden leider auch Geld in teurere Bauteile, um die Lieferbereitschaft hochzuhalten.

    Ina-Sohpia Schindler, Geschäftsführerin bei MicroSys Electronics: Die Rohstoffknappheit führt dazu, dass Investments der Bauteilehersteller in neue Bauteile fließen. Wie Wahrscheinlichkeit, dass Re-Design Anforderungen aufkommen werden, steigen immens. Mit Modulen geht das glücklicher Weise bezogen auf den Computing Core gut und einfach, da man nur das Modul tauschen muss innerhalb einer Familie. Aber das Management von auf Carrierboards verbauten kritischen Teilen ist genauso wichtig. Die enge Abstimmung mit Kunden ist hier immens wichtig, um wichtige Ressourcen langfristig zu sichern oder alternativ Retrofit-Replacements bereitzustellen. Zaubern kann man zwar nicht, aber die notwendige Aufmerksamkeit ist wichtig. Hier investieren wir derzeit viel Zeit und unsere Kunden leider auch Geld in teurere Bauteile, um die Lieferbereitschaft hochzuhalten.

    Bild: Microsys

  • Raphael Binder, CEO bei Syslsogic: Erstens: Anhaltende Herausforderungen bei der Beschaffung. Wir erhalten keine verlässlichen Preis- und Terminangaben von Lieferanten. Entsprechend schwierig ist es, unseren Kunden verbindliche Angebote zu machen. Hier braucht es vereinte Kräfte, um wieder mehr Stabilität herzustellen. Zweitens: Die Elektronikbranche muss ökologischer werden. Einerseits, was den Abbau von Rohstoffen, andererseits – und hier sehen wir enormes Potenzial – was das Recyclen ausgemusterter Geräte anbelangt. Drittens: Know-how bei der Chip-Herstellung zurückholen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass geografische Abhängigkeit in Extremsituationen zu Problemen führt. Es ist wünschenswert, die Chipherstellung teilweise wieder lokal anzusiedeln.

    Raphael Binder, CEO bei Syslsogic: Erstens: Anhaltende Herausforderungen bei der Beschaffung. Wir erhalten keine verlässlichen Preis- und Terminangaben von Lieferanten. Entsprechend schwierig ist es, unseren Kunden verbindliche Angebote zu machen. Hier braucht es vereinte Kräfte, um wieder mehr Stabilität herzustellen. Zweitens: Die Elektronikbranche muss ökologischer werden. Einerseits, was den Abbau von Rohstoffen, andererseits – und hier sehen wir enormes Potenzial – was das Recyclen ausgemusterter Geräte anbelangt. Drittens: Know-how bei der Chip-Herstellung zurückholen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass geografische Abhängigkeit in Extremsituationen zu Problemen führt. Es ist wünschenswert, die Chipherstellung teilweise wieder lokal anzusiedeln.

    Bild: Arrow

  • Detlef Fritsch, Geschäftsführer bei Weco Contact: Unsere Branche ist derzeit mit der ausreichenden und zeitgerechten Beschaffung von Metallen jeglicher Art und der anschließenden Oberflächenvergütung durch Galvanisierer beschäftigt. Wir befürchten, dass durch eine vollständige Belieferung durch die Halbleiter-Industrie die nächste Metallverknappung entstehen könnte, da dann wiederum die Automobilindustrie ihren Bedarf erhöhen wird. Wir müssen uns daher viel intensiver mit den gesamten Lieferketten vom Grundmaterial bis hin zur veredelten Ausführung auseinandersetzen. Durch die geänderte Versorgungslage ist unsere Zielvorgabe der Lieferantenreduzierung überholt und das neue Ziel ist es, mehrere Lieferanten von Grundmaterialien aufzubauen.

    Detlef Fritsch, Geschäftsführer bei Weco Contact: Unsere Branche ist derzeit mit der ausreichenden und zeitgerechten Beschaffung von Metallen jeglicher Art und der anschließenden Oberflächenvergütung durch Galvanisierer beschäftigt. Wir befürchten, dass durch eine vollständige Belieferung durch die Halbleiter-Industrie die nächste Metallverknappung entstehen könnte, da dann wiederum die Automobilindustrie ihren Bedarf erhöhen wird. Wir müssen uns daher viel intensiver mit den gesamten Lieferketten vom Grundmaterial bis hin zur veredelten Ausführung auseinandersetzen. Durch die geänderte Versorgungslage ist unsere Zielvorgabe der Lieferantenreduzierung überholt und das neue Ziel ist es, mehrere Lieferanten von Grundmaterialien aufzubauen.

    Bild: Weco

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