Kraftwerksgeschäft unter Druck Deutsches Power-Geschäft verliert weitere 1.600 Stellen

Düsterer Tag für GE: Aufgrund des großen Drucks auf den europäischen Kraftwerksmarkt, plant General Electric Power, in Deutschland 1.600 Stellen zu streichen.

Bild: GE
08.12.2017

Der europäische Energiemarkt zwingt immer mehr Unternehmen, die im Kraftwerksgeschäft tätig sind, zu Umstrukturierungen und Stellenabbau. Nach Siemens baut nun auch General Electric Stellen ab.

Nachdem erst vor wenigen Wochen Siemens Werkschließungen und den Abbau von 6.900 Stellen als Antwort auf die Herausforderungen im Energiemarkt bekannt gegeben hatte, kündigt nun auch GE Power Umstrukturierungen an.

„Durch eine Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten, eine Integration von Geschäftsbereichen und eine Vereinfachung der Organisation will GE Power seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern und die Voraussetzungen für langfristigen geschäftlichen Erfolg schaffen“, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

1.600 Stellen sollen wegfallen

Von den Restrukturierungen seien in Deutschland rund 1.600 Arbeitsplätze betroffen, in erster Linie an den Standorten Mannheim, Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach und Kassel. Die Vorschläge beinhalten die Schließung der Fertigung von GE Power Conversion in Berlin und von GE Grid Solutions in Mönchengladbach. Weltweit stehen mehr als 12.000 Jobs auf dem Spiel.

Wesentliche Faktoren für das schwierige Marktumfeld, in dem die Geschäftsbereiche von GE Power sich derzeit bewegen, seien der Rückgang der Energieproduktion in Kohle- und Gaskraftwerken, der wachsende Anteil erneuerbarer Energien bei insgesamt steigender Energieeffizienz und ein enormer Preisdruck, unter anderem durch Wettbewerber aus Asien.

Massiver Druck in Deutschland

In Deutschland steht der Markt für konventionelle Kraftwerke unter besonders massivem Druck. Hier konnte in den vergangenen Jahren kaum ein größeres Projekt umgesetzt werden. Auch das Geschäft von GE Grid Solutions, ein Anbieter von Produkten und Systemlösungen für sichere und effiziente Stromversorgung, ist weltweit zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt. Überkapazitäten in der Produktion und ein intensiver Wettbewerb haben zu einer erheblichen Preiserosion über das gesamte Produkt- und Service-Angebot hinweg geführt.

Trotz der Einschnitte und dem schwierigen Marktumfeld bleibt Deutschland bleibt ein wichtiger Markt und Standort für GE. Das Unternehmen investiert gegenwärtig 115 Millionen Euro in Deutschland. Der Geschäftsbereich des metallischen 3D-Drucks, GE Additive, errichtet einen neuen Standort für das Tochterunternehmen Concept Laser in Lichtenfels sowie ein Customer Experience Center in München. Durch diese Investitionen wird Deutschland als ein Global Center for Additive Manufacturing innerhalb des GE-Konzerns etabliert.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel