Charakterisierung von Leistungsverstärkern Neue Methode beschleunigt digitale Vorverzerrungstests erheblich

Der neue Iterative-Learning-Control-Algorithmus verwendet unter anderem den VXG-Vektorsignalgenerator von Keysight.

Bild: Keysight
31.03.2023

Iterative Learning Control – so heißt das neue Verfahren, das die Testzeiten für die digitale Vorverzerrung von Leistungsverstärkern von Stunden auf Minuten verkürzen soll. Hersteller können ihre Produkte somit schneller auf den Markt bringen – und die Entwicklung kabelloser Kommunikationssysteme wie 5G vorantreiben.

Leistungsverstärker (Power Amplifier, PA) sind eine zentrale Komponente in kabellosen Kommunikationssystemen. Die Charakterisierung dieser Komponenten ist allerdings zeitaufwendig: Sie kann Stunden oder sogar Tage umfassen.

Der neue Iterative-Learning-Control-Algorithmus von Keysight soll die Testzeiten für die digitale Vorverzerrung (Digital Pre-Distortion, DPD) von Leistungsverstärkern nun stark reduzieren. Als Teil des Sortiments an Hochfrequenzmesslösungen läuft die ILC-Testmethode auf der Leistungsverstärker-Messanwendung N9055EM0E und verwendet den VXG-Vektorsignalgenerator und den PXA-Signalanalysator, um eine nach eigenen Angaben branchenführende Testleistung für die Signalerzeugung und -analyse zu erzielen.

Vorteile des Algorithmus

Folgende Vorzüge soll die ILC-DPD-Methode liefern:

  • schnellere Testgeschwindigkeiten, indem die N9055EM0E-Software optimiert und die Charakterisierung von Leistungsverstärkern auf Minuten reduziert wird

  • eine integrierte Benutzeroberfläche, die sowohl Pre-DPD- als auch Post-DPD-Messergebnisse auf einem Bildschirm anzeigt, um die Bedienung und Integration bei der Charakterisierung eines Leistungsverstärkers mit mehreren Messgeräten zu erleichtern

  • hohe Messgenauigkeit und Leistungsfähigkeit, indem Einschränkungen von Signalanalysatoren und -generatoren beseitigt und die reale Leistung von Leistungsverstärkerdesigns bestimmt wird

Beispiel aus der Praxis

Der Fabless-Halbleiterhersteller Hexawave ist der Erste, der das ILC-Testverfahren zur Charakterisierung seines neuen 5G-Galliumarsenid-PAs HWA1330 mit bis zu 4 W im Frequenzbereich von 3,3 bis 3,8 GHz einsetzt. Dabei spielte die ILC-Methode eine entscheidende Rolle für die Validierung, ob der HWA1330 die Design-Ziele erfüllen kann. Diese umfassten mehr als 30 Prozent Leistungszusatzeffizienz (PAE), 35,5 dB Leistungsverstärkung und ein Nachbarkanal-Streuverhältnis (ACLR) von unter -50 dBc bei einer Bandbreite von 100 MHz sowie ein Peak-to-Average-Leistungsverhältnis (PAPR) von 8,5 dB mit DPD.

„Keysight freut sich, mit der Einführung der neuen ILC-DPD-Testmethode seine technische Führungsposition bei der Charakterisierung von Leistungsverstärkern zu festigen“, sagt Peng Cao, Vice President und General Manager der Keysight Wireless Devices and Solutions Group. „Es ist ein großartiges Beispiel dafür, wie unsere Experten immer wieder innovative Lösungen finden, um die Testanforderungen unserer Kunden zu erfüllen.“

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