Die Stadtwerke München erzeugen im Heizkraftwerk Nord in Unterföhring aus Müll und Kohle Strom und Fernwärme für München. Im Auftrag der Stadt und im Rahmen ihres gesamtheitlichen Umweltmanagements haben die SWM nun gemeinsam mit dem Öko-Institut untersucht, ob ein Ausstieg aus der Kohleverbrennung sinnvoll und machbar ist.
Betrachtet wurden Ausstiegszeiträume von 2020 bis 2035 und Alternativen wie den Brennstoffwechsel von Kohle auf Erdgas oder ein beschleunigter Ausbau von Geothermie. Eine Stilllegung von Nord 2 würde zwar zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen führen, jedoch sei bis etwa 2025 ein SWM-Alleingang „unter den heute absehbaren Rahmenbedingungen weder energie- und umweltpolitisch, noch wirtschaftlich zielführend“.
Eine solche Maßnahme könnte nur dann umweltpolitisch wirksam sein, wenn „zuvor klare ordnungspolitische Vorgaben auf EU- oder Bundesebene getroffen werden“, heißt es in einer Mitteilung der SWM. Eine Abschaltung wäre dagegen eine unverhältnismäßig teure Maßnahme zur CO2-Reduzierung.
Mit der „Ausbauoffensive Erneuerbare Energien“ lassen sich (bezogen auf die Kosten) höhere CO2-Minderungseffekte erzielen. Unter Umweltgesichtspunkten wäre es sinnvoll, zunächst bei den emissionsintensivsten Anlagen anzusetzen, also zuerst ältere Anlagen und solche, die ausschließlich Strom ohne Wärmeauskopplung erzeugen, abschalten.
Das HKW Nord sei eine wesentliche Säule der Strom- und Fernwärmeversorgung in München, wichtig für die Versorgungssicherheit in der Stadt, sowie ein „systemrelevantes Kraftwerk“ für die Stromnetzstabilität in Süddeutschland.
Anfang der 1990er Jahre haben die SWM die Anlage nach eigenen Angaben grundlegend modernisiert und zu einer der modernsten Europas gemacht. Sie verfüge über umfassende Rauchgasreinigungsanlagen und eine effiziente Filtertechnologie. (kk)