Vorträge auf der Productronica 2019 Obsoleszenz-Risiken und deren Vermeidung

Der Vorstandsvorsitzende der COGD und President des International Institute of Obsolescence Management, Dr. Wolfgang Heinbach, wird die Vortragsreihe auf der Productronica 2019 eröffnen.

Bild: COGD
07.10.2019

Wenn ein für die Produktion oder die Instandhaltung wichtiges Bauteil auf dem Markt plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht, kann dies für das betroffene Unternehmen gravierende finanzielle Auswirkungen haben. Einige praxiserprobte pro- und reaktive Lösungsansätze präsentieren Mitglieder der Component Obsolescence Group Deutschland (COGD) am 12. November auf der Productronica 2019 in München.

Besonders deutlich spürbar sind diese Auswirkungen bei Geräten, Anlagen und Systeme mit Lebenszyklen von über 10 Jahren. So gehen die Experten der Component Obsolescence Group Deutschland (COGD), einem gemeinnützigen Industrieverband, davon aus, dass inzwischen bis zu 50 Prozent der gesamten Produktzykluskosten durch direkte oder indirekte Obsolescence-Folgen entstehen. Für Hersteller langlebiger Wirtschaftsgüter aus den Bereichen Aerospace, Automatisierungs-, Automobil-, Bahn-, Kraftwerks-, Medizin oder Militärtechnik entwickeln sich obsolete Komponenten damit immer mehr zum oft nur schwer kalkulierbaren Kostenrisiko.

Nachdem nicht nur elektronische Bauteile und Systeme, sondern zunehmend auch Leiterplattenmaterialien, Hilfsstoffe, Software-Tools etc. von Obsoleszenz betroffen sind, halten immer mehr Fachleute mittelfristig die Einführung eine konsequenten Obsoleszenz-Managements entlang der kompletten Supply Chain für unumgänglich. Einige praxiserprobte pro- und reaktive Lösungsansätze präsentieren Mitglieder der COGD am 12. November von 15.30 bis 17.30 Uhr auf der Productronica 2019 in München.

Vorträge mit breiten Lösungsansätzen

Eröffnet wird die auf dem Innovation Forum in Halle B2 in Kooperation mit der Messe München stattfindende Vortragsreihe von Dr. Wolfgang Heinbach. Der Vorstandsvorsitzende der COGD und President des International Institute of Obsolescence Management (IIOM) zeigt in seinem Beitrag auf, wie sich der Austausch von Wissen und Erfahrungen bei der COGD und dem IIOM positiv auf die eigenen Geschäftsprozesse auswirken können.

Zwei im Gegensatz zur heutigen Wegwerfmentalität besonders ressourcenschonende Second Life-Beispiele präsentiert anschließend Michael Knöferle, Leiter Vertrieb & Marketing BMK Group, bevor Dr. Jörg Berkemeyer, Business Development bei IHS Market, ebenfalls anhand verschiedener Beispiele die vielfältigen Möglichkeiten eines komplexen Tools wie BOM Intelligence in punkto Stücklisten-Analyse, Suche nach alternativen Bauteilen und PCN-Management erörtert.

Es folgt ein weiterer Vortrag von Dr. Heinbach, in dem der Geschäftsführer von D+D+M Daten- und Dokumentations-Management ausführlich die Vorteile von prozessstandardisierten Software-Tools wie smartPCN erläutert. Auf die langfristige Lagerung kritischer Komponenten zur Sicherstellung der Verfügbarkeit für Serienproduktion oder Ersatzteile hat sich HTV spezialisiert.

Holger Krumme, Technischer Direktor des Unternehmens, stellt Interessenten anhand eines Vergleiches verschiedener Einlagerungsmethoden deren Vor- und Nachteile vor und zeigt Alternativen auf, die die Lagerfähigkeit auf bis zu 50 Jahren erhöhen können.

Abgerundet wir die Vortragsreihe von Anke Bartel, Regional Product Manager EMEA bei Velocity Electronics, die ihre Zuhörer zum Abschluss darüber informiert, wo derzeit die Lieferzeiten steigen oder fallen und welche Trends sich auf dem Markt für elektronische Bauelemente abzeichnen.

Ziel: die Verantwortlichen für das Thema sensibilisieren

Wie COGD-Vorsitzender Dr. Wolfgang Heinbach betont, wolle man mit der Themenauswahl interessierten Ausstellern und Besuchern demonstrieren, dass es durchaus eine große Vielfalt an Möglichkeiten und Maßnahmen gebe, um sich wirkungsvoll gegen Obsoleszenz und deren meist teure Folgen schützen zu können. „Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir mit den sechs Vorträgen auf dem Innovation Forum der Productronica nicht alle einzelnen Facetten der hochbrisanten Obsoleszenz-Thematik beleuchten können. Aber das ist auch nicht das Hauptziel dieser Veranstaltung. Viel wichtiger ist es aus unserer Sicht, die Verantwortlichen in den betroffenen Firmen noch stärker als bisher für das sich in den nächsten Jahren sicher noch weiter verschärfende Obsoleszenz-Problem zu sensibilisieren. Wir möchten alle Anlagenbauer und sonstigen Industrieunternehmen dazu anzuregen, sich in Zukunft noch intensiver als bisher mit dem in vielerlei Hinsicht kritischen Thema Obsolescence auseinanderzusetzen und gemeinsam mit der COGD nach neuen innovativen Lösungsansätzen zu suchen“, so Dr. Heinbach.

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