Berghütte wird energieautark Offgrid-Batteriespeicher in 1900 Metern Höhe

Die Anlieferung des Speichers erfolgte per Hubschrauber, da die Hütte auf dem Berg schwer zugänglich ist.

Bild: StromvomDach Erl
20.09.2017

Eine Alpenhütte in Tirol, die durch eine Photovoltaik-Anlage mit Strom versorgt wird, bekommt statt einer Bleibatterie einen leistungsstärkeren Energiespeicher. So ist die Stromversorgung auch ohne Anschluss an das Stromnetz sicher gestellt.

Der Gewerbespeicher-Hersteller Tesvolt hat einen Batteriespeicher für die Coburger Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Tirol geliefert. Der Speicher mit einer Kapazität von 77 Kilowattstunden (kWh) ersetzt die alte Bleibatterie und erhöht den Solarstrom-Eigenverbrauch der Hütte, die mit einer 16 Kilowattpeak (kWp)-Solaranlage ausgestattet ist. Die Versorgungsanlage ist auf die Ansprüche des DAV an Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit im Gebirge zugeschnitten und senkt den Verbrauch des Brennstoffs Rapsöl.

Mehr Energieautarkie in bergigem Gelände

Die Schutzhütte, die Wanderern in mehr als 1900 Meter über dem Meeresspiegel eine Übernachtungsmöglichkeit bietet, wird neben der Photovoltaikanlage mit Speicher durch ein Blockheizkraftwerk versorgt, das mit Rapsöl läuft. Im Gegensatz zu Diesel – der nach den Grundsätzen des DAV auf dem Berg nicht zugelassen ist – ist Rapsöl als Brennstoff umweltfreundlicher, kostet aber 20 bis 30 Prozent mehr. Einen Netzanschluss besitzt die Hütte nicht.

„Die Lieferung des Öls auf den Berg ist umständlich und teuer“, so Michael Anker, Geschäftsführer der bauausführenden Firma Strom vom Dach Erl. „Durch den neuen Speicher kann die Hütte auch dann Strom aus der Solaranlage verbrauchen, wenn das Wetter mal nicht so sonnig ist.“ In der Hauptsaison liegt der Tagesverbrauch der Hütte bei etwa 200 kWh.

Installation unter erschwerten Bedingungen

Die Anlieferung des Speichers zur Schutzhütte erfolgte wegen des unwegsamen Geländes mit Hilfe eines Hubschraubers. Die Montage wurde in der Hauptsaison bei Vollbetrieb ohne Unterbrechung der Stromversorgung durchgeführt. „Die Speicher von Tesvolt sind kompakt und einfach zu installieren“, begründet Michael Anker die Entscheidung für Tesvolt. „Bei anspruchsvollen Projekten wie diesem sind außerdem Betriebs- und Ausfallsicherheit der Batterien extrem wichtig, damit möglichst wenig Wartungsarbeiten anfallen.“

Leistungsstarke Zellen

„Unsere Speicher sind besonders leistungsstark und halten hohen Belastungen stand. Damit sind sie nicht nur für den Einsatz im Gewerbe bestens geeignet, sondern sichern auch in schwierigen und abgelegenen Gebieten ohne Netzanschluss die Stromversorgung“, so Daniel Hannemann, kaufmännischer Geschäftsführer von Tesvolt.

Die Bauform und die chemische Zusammensetzung der in den Tesvolt-Speichern verbauten prismatischen Zellen ermöglichen eine hohe Ladegeschwindigkeit. Die beiden Speicher der Serie Tesvolt TS 40 mit einer Gesamtkapazität von 76,8 kWh stellen 100 Prozent nutzbare Energie (DoD) zur Verfügung und sind damit dafür geeignet, schnell Strom zu speichern und im Notfall wieder abzugeben. Die individuelle Steuerung jeder einzelnen Zelle durch den von Tesvolt selbst entwickelten Active Battery Optimizer sichert die Be- und Entladung und vermeidet so Fehler und Schäden.

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