Europa und Deutschland haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, um bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dazu sind detaillierte Entwicklungspfade für den Ausbau der unterschiedlichen Verbrauchssektoren und für die zugehörige Bereitstellung der Energie entwickelt worden.
Deutlich weniger findet man zur Weiterentwicklung der elektrischen Netze. Wenn überhaupt, gibt es Pläne zur notwendigen Verstärkung. Um das Ziel der Klimaneutralität rechtzeitig zu erreichen, müssen die elektrischen Netze technisch und funktional weiterentwickelt werden, und zwar gleichzeitig mit den Veränderungen auf Einspeise- und Verbrauchsseite. Wie das funktionieren soll, erklärte Jochen Kreusel in seinem Vortrag.
Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel ist Group Senior Vice President bei Hitachi Energy und dort als Mitglied des Technologie-Kernteams weltweit verantwortlich für Marktinnovation. Er studierte Elektrotechnik an der RWTH Aachen und wurde dort promoviert. 1994 trat er in den ABB-Konzern ein, wo er leitende Positionen in Marketing und Entwicklung innehatte, bevor er von 2011 bis April 2016 die Konzerninitiative Smart Grids leitete und anschließend seine heutige Aufgabe übernahm. Kreusel ist Mitglied des Präsidiums des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE). Er ist Mitglied mehrerer Lenkungs- und Expertengruppen der Europäischen Kommission sowie Mitglied des Executive Committees und stellvertretender Präsident von T&D Europe. Außerdem ist er Inhaber des Lehrauftrags „Energiewirtschaft in liberalisierten Elektrizitätsmärkten“ an der RWTH Aachen.