Wesentliche Treiber der Wachstums-Entwicklung sind Ausschreibungen und Stromabnahmeverträge, bei denen Photovoltaik (PV) zumeist mit geringen Kosten punktet. Die Weiterentwicklung und Veränderungen des PV-Markts beleuchtet die Intersolar Europe vom 20. bis 22. Juni 2018 in München.
Wachstum von 30 Prozent
Für 2018 wird im europäischen Solarmarkt ein Wachstum von mehr als 30 Prozent erwartet. Zumeist kann sich Photovoltaik bei staatlichen Ausschreibungen gegenüber Windkraft als günstigere Alternative durchsetzen. Auch in Frankreich sollen bis 2023 Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 20 GW installiert werden. Hier werden neben großen PV-Kraftwerken auch Kleinanlagen sowie der Eigenverbrauch über Ausschreibungen gefördert.
Wachstumsfaktoren verlagern sich
Dieser Anstieg hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Die Entwicklung der Märkte wird zunehmend weniger von staatlichen Förderprogrammen beeinflusst. Vielmehr wird von den sinkenden Kosten und dem technischem Fortschritt profitiert. Darüber hinaus generieren neue Geschäfts- und Vermarktungsmodelle wie Stromabnahmeverträge, Mieterstrom und die Sektorenkopplung neue Geschäftsfelder. Was zudem für die Wachstumschancen des Markts spricht, ist dass steigende Solarengagement von Energieversorgern.
Anstieg von PV-Anlagen auf das 35-fache
In vielen Ländern ist die zunehmende Wirtschaftlichkeit der PV-Anlagen einer der Haupttreiber für das Wachstum. In Italien setzten direkte Abnahmeverträge, der Eigenverbrauch und ein Repowering-Markt, wichtige Impulse. Es dürfen hier ältere Anlagen bis 20 KWp mit mehr Leistung versehen werden, ohne dass der Betreiber den Einspeisetarif einbüßt.
Energieverbrauch zu 30 Prozent mit Erneuerbaren abdecken
Spaniens PV-Markt wird Prognosen zufolge 2018 auf das 35-fache ansteigen, heißt von 40 MW in 2017 auf 1,4 GW in 2018. Hier machen öffentliche Ausschreibungen einen großen Teil der PV-Projekte aus. Hinzu kommt die Ambition die Ausbauziele der Europäischen Kommission für Erneuerbare Energien zu erreichen. Demnach sollen bis 2020 ganze 20 Prozent und bis 2030 um die 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Der europäische Markt für Eigenverbrauchslösungen profitiert vor allem von der bevorstehenden Nachrüstung der Anlagen, die nach 20-jähriger Laufzeit ab dem 1. Januar 2021 aus der EEG-Vergütung fallen. Spätestens dann werden weitere Eigenverbrauchskonzepte den Markt zusätzlich beleben.
Auf der Intersolar Europe 2018 stellt die Solarwirtschaft neue Technologien, Konzepte und Impulse vor, die dieses Wachstum weiter vorantreiben sollen. Neben dem Messegeschehen, wird die Intersolar Conference parallel stattfinden. Des Weiteren werden Themen rund um den europäischen PV-Markt, wie PV Power Plants und künftige Investitionsfelder, behandelt. Die neue Innovationsplattform The smarter E Europe, welche die Intersolar Europe mit drei weiteren Energiefachmessen vereint, wird Themen wie Elektromobilität behandeln.