Nicht nur Konzepte für innovative Technologielösungen und neue Materialien sind für die Energiewende gefragt – auch die Mechanismen des Energiesystems selbst werden sich grundlegend ändern. Um die Neuausrichtung der Energiemärkte aktiv mitgestalten zu können, hat das EWE-Forschungszentrum Next Energy nun sein Forschungsportfolio erweitert. Das Zentrum will künftig Konzepte für mehr Flexibilität am Strommarkt erarbeiten.
Stationäre Redox-Flow-Batterien oder die Speicherkapazität von Elektrofahrzeugen spielen in den Überlegungen ebenso eine Rolle wie die Kopplung von Strom und Wärmesektor. Auch die Steigerung des Eigenverbrauchs von Solarstrom und die Optimierung photovoltaischer Systeme, zum Beispiel als Teil von Inselnetzen, liegt im thematischen Aktionsradius des neuen Bereichs. Auf der Intersolar stellt das Zentrum die neuen Forschungsschwerpunkte vor.
PV und Speicher
Auf Basis der bisherigen PV-Entwicklungen kann der PV-Bereich des Forschungszentrums Solarmodule flexibler in Produkte wie Foliendächer oder Kühl-LKWs integrieren, wo sie beispielsweise die Gebäudeklimatisierung oder das autarke Kühlsystem unterstützen.
Mit den Anforderungen an die Batterietechnik im Gesamtsystem befasst sich der Bereich Energiespeicher. Die Oldenburger Wissenschaftler stellen dar, wie sich unterschiedliche Faktoren zum Teil überlagern und den leistungsfähigen Betrieb von Batterien beeinträchtigen. Sie haben sich darauf spezialisiert, die Einflüsse thermischer und elektrischer Lasten auf das Verhalten kommerziell erhältlicher Zellen und Batteriesysteme zu erforschen. Für Hersteller können sie daraus Betriebsempfehlungen und Vorschläge zur Designoptimierung ableiten.
Weitere Untersuchungen haben die Klärung von Degradationsphänomenen, also der Alterungsmechanismen von Batteriezellen, und Fragen zur funktionalen Sicherheit von Batteriesystemen zum Gegenstand. Auf diesen Gebieten streben die Speicher-Experten weitere Kooperationen in nationalen und internationalen Forschungsprojekten an.
Next Energy auf der Intersolar: Halle B2, Stand 332