Die letzte große Party der Automobilindustrie in Deutschland geht zu Ende und läutet damit das Aus unseres größten Geschäftsmodells ein. Wir haben jedoch zu Beginn unserer unternehmerischen Tätigkeit gemeinsam beschlossen, dass wir den Lehrbüchern der Ökonomie und der Unternehmensführung nicht folgen werden. Vieles was wir in der Universität gelernt haben, lehnen wir als Beschreibung ökonomischer Entwicklungen ab und deshalb sind heute unsere Chancen heute größer als vor zehn Jahren. Die Mandelbrotmenge und ihre Entstehungsformel haben für uns viel mehr mit der Wirklichkeit zu tun als Eintrittswahrscheinlichkeiten, Standardabweichungen und Zufallsvariablen. Wir haben aufgehört zu planen und Businesspläne zu schreiben. Ein echtes Management in Persona existiert bei uns nicht mehr und Controlling als Institution ist seit acht Jahren Geschichte. Prinzipien ersetzen Unternehmensziele und der Gedanke eines Ökosystems leitet uns in der unternehmerischen Entwicklung.
Warum haben wir das gemacht? Wie haben wir das geschafft und wie machen wir weiter? Und was hat das alles mit Ostdeutschland und den Transformationserfahrungen der Nachwendezeit zu tun? Es wäre ein Geniestreich das in 18 Minuten zu erklären, aber ein Versuch ist es allemal wert – und genau diesen wagte Daniel Heidrich, CEO bei EBK Krüger in seinem Vortrag auf dem INDUSTRY.forward Summit.
Vita
Als Daniel Heidrich seinen Geburtsort verließ, um in Bayern seinen Lebensunterhalt zu verdienen und eine Karriere zu starten, war die Arbeitslosenquote in Berlin und Brandenburg bei 20 Prozent. 2007 kehrte er als einziger seines Jahrgangs nach Berlin zurück und trat die Unternehmensnachfolge in einem ostdeutschen Mittelständler an. Mit viel Mut und Glück ist eine moderne Unternehmensgruppe entstanden, die in Sachen Unternehmensführung und Digitalisierung wahrscheinlich zu den besten Unternehmen Deutschlands gehört.