1 Bewertungen

VDE warnt vor Sicherheitsrisiken durch Billigprodukte Riskanter Ramsch: Lebensgefährliche LEDs und mehr

Bild: VDE
24.07.2017

Das CE-Zeichen schließt nicht unbedingt Gefahren für den User aus. Worauf Verbraucher stattdessen bei Produkten achten sollen, verrät der VDE. Die Quintessenz: Finger weg von Billigprodukten!

Durch den blühenden Online-Handel fluten immer mehr Billigprodukte mit gravierenden Sicherheitsmängeln den Markt. „Heute kann der Verbraucher dank kreativer Bildbearbeitung gar nicht mehr unterscheiden, welches Produkt qualitativ hochwertig und damit sicher ist“, warnt VDE-Vorstandsvorsitzender Ansgar Hinz.

Eigene Marktrecherchen des VDE-Instituts haben ergeben, dass die Hersteller von Billigprodukten entweder ungeeignete Materialien verwenden, die Sicherheitsaspekte nicht ausreichend berücksichtigen oder an der Verarbeitung sparen – mit fatalen Auswirkungen für Gesundheit und Leben der Verbraucher. Die gefundenen Mängel bergen unter anderem Brandgefahr, Gefahr eines elektrischen Schlages sowie Funktionsstörungen in sich.

An der falschen Ecke sparen birgt teure Risiken

Eigene Marktrecherchen des VDE-Instituts haben ergeben, dass die Hersteller von Billigprodukten entweder ungeeignete Materialien verwenden, die Sicherheitsaspekte nicht ausreichend berücksichtigen oder an der Verarbeitung sparen – mit fatalen Auswirkungen für Gesundheit und Leben der Verbraucher. Die gefundenen Mängel bergen unter anderem Brandgefahr, Gefahr eines elektrischen Schlages sowie Funktionsstörungen in sich.

Lebensgefahr durch LED-Lampen

Sicherheitsprüfungen des VDE-Instituts hatten ergeben, dass einige der in Deutschland gehandelten LED-Lampen für Verbraucher lebensgefährlich werden können. Sechs von sieben untersuchten Stichproben entsprachen nicht den gültigen Sicherheitsanforderungen. Bei den geprüften Geräten handelte es sich um eine Unterbauleuchte und LED-Lampen, die unter anderem als Ersatz für Halogenstäbe in Außenleuchten und Baustrahlern genutzt werden können.

Smart Home is watching you

Besonders gefährdet sind auch IoT-fähige Haushaltsgeräte für das Smart Home: „Kann das Produkt nicht mit Hilfe etablierter Sicherheitsmethoden geschützt werden und kann neue, sicherere Software nicht upgedated werden, öffnet das Hackern Tür und Tor ins eigene Zuhause“, warnt Ansgar Hinz. Cyberkriminelle können dann ihre Opfer unbemerkt überwachen oder Malware auf die Geräte aufspielen. „Es wurden bereits mehrere Millionen vernetzte Heimgeräte von Privatnutzern unbemerkt gekapert - und das ist erst der Anfang“, prophezeit der VDE-CEO.

Prüfungen durch unabhängige Institute wichtiger denn je

Mit dem Boom des Online-Handels steigt die Gefahr, dass immer mehr gefährliche Billigprodukte Einzug in die Haushalte und die Privatsphäre finden. Immer wichtiger werden daher Sicherheitsprüfungen durch neutrale Prüfungsinstitute wie dem VDE.

„In unserem Institut bestehen oft mehr als 50 Prozent der Erstprüfungen an elektrotechnischen Produkten die Prüfanforderungen nicht. Und das sind Hersteller, die bereit sind, in die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte zu investieren und ihre Produkte uns zur Qualitäts- und Sicherheitsüberprüfung schicken“, erklärt Hinz. „Und wir sind hart. Wer das VDE-Dreieck als Prüfsiegel erhalten will, muss solange nachbessern, bis unsere Prüfingenieure zufrieden sind.“

Viele Verbraucher denken, dass die CE-Kennzeichnung für Sicherheit steht. Aber das ist nicht der Fall. Sie ist lediglich eine Herstellererklärung, dass sein Produkt den Sicherheitsanforderungen genügt. „Ob das überprüft wurde, erkennt keiner“, warnt der VDE-Chef.

Diese Sicherheitsmängel treten am häufigsten auf

Zu den häufigsten Mängeln, die der VDE bei seinen Prüfungen entdeckt hat, gehören:

  • fehlende oder mangelhafte Schutzleiterverbindungen, sodass Schutzeinrichtungen nicht ausgelöst werden können

  • mangelhafte Konstruktion und Zuverlässigkeit eingesetzter ungeprüfter Bauteile wie Temperaturregler und Kondensatoren

  • zu geringe Sicherheitsabstände zu Teilen, die unter Spannung stehen

  • Einbau ungeeigneter Kondensatoren, die nicht für die Betriebsbedingungen des jeweiligen Gerätes ausgelegt sind

  • unbeständiges Material von Kontakten in Schaltern und Temperaturreglern

  • Verwendung von Kunststoffmaterialien und Leiterplatten, die thermischen Belastungen nicht gewachsen sind und brandtechnische Anforderungen nicht erfüllen

  • Einsatz von Gehäusedichtungen, die Anforderungen an den Wasserschutz nicht erfüllen (beispielsweise undichte Außenleuchten und Pumpensteuerungen, die die Spritzwasserprüfung nicht erfüllen)

  • mangelhafte Tischsteckdosen, die thermisch nicht belastbar sind und deren Leitungen schlecht angecrimpt sind

  • schlechtes Auslöseverhalten von Leitungsschutzschaltern

  • funktionsuntüchtige Thermosicherungen, die bei Kurzschluss nicht auslösen

  • nicht normgerechte Glühfassungen, wodurch die Berührung des Schraubgewindes möglich wird

Verwandte Artikel