Vor zwei Jahren sind Förderauktionen für große Photovoltaik-Anlagen eingeführt worden. Nun zeiht das Bundeswirtschaftsministerium eine positive Zwischenbilanz.
Dazu erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar): „Die Teilnahme- und Realisierungsquoten belegen, dass die Branche die Auktionen annimmt. Mit 6,6 Cent je Kilowattstunde hat im Kraftwerksmaßstab erzeugter Solarstrom inzwischen in Deutschland die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten.“
Hemmschuh: Konkurrenz zwischen Wind und Solar
Der BSW schätzt es als nicht zielführend ein, Solar- und Windkraft in Zukunft gegeneinander in den Wettbewerb zu stellen, wie es von der EU ab 2018 in einer ersten Pilotausschreibung gefordert wird. Für eine erfolgreiche und kosteneffiziente Energiewende brauche es zwei tragende Säulen: Windkraft und Solarenergie. Wissenschaftler empfehlen ein Verhältnis von 1:1 bei der installierten Leistung.
Nach übereinstimmender Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft und des Bundesverbandes Windenergie wird es nicht gelingen, im Rahmen einer gemeinsamen Ausschreibung – mit verträglichem Komplexitätsgrad – faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, die einen ausgewogenen Mix Erneuerbarer Energien sicherstellen. Sinnvoller wäre es, ergänzend zu technologiespezifischen Ausschreibungen die Kombination verschiedener Erneuerbaren-Technologien auf geeignete Weise anzureizen.
Energiewende zum Mitmachen
Um die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung zu sichern, sei es nach BSW-Einschätzung schließlich wichtig, wieder die Beteiligung von Bürgern und Energiegenossenschaften auch an größeren Photovoltaikprojekten zu ermöglichen. Im Rahmen des aktuellen Ausschreibungsdesigns hätten diese gegenüber professionellen Investoren mit entsprechenden Portfolio-Vorteilen kaum eine Chance, Projekte zu gewinnen.