„Ziel der Partnerschaft ist, dass sie ihren jeweiligen Kunden sowie auch gemeinsamen Kunden ein vergrößertes Lösungsangebot bieten können“ erklärt Dr. Rudolf Ganz, Geschäftsführer Deuta-Werke und Deuta Controls. „Das wollen wir durch Nutzung von bereits vorhandenen Technologien und Applikationserfahrungen aus dem jeweils anderen Partnerhaus als auch aus der gemeinsamen Entwicklung neuer Technologien erreichen. Die zunehmenden technologischen und kommerziellen Anforderungen des Automatisierungsmarktes lassen die Vorteile dieses Partnerschaftsmodells deutlich werden. Gemeinsam werden wir Synergien in der effizienteren Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb bei einem kürzeren Time to Market realisieren“.Die Zusammenarbeit beider Firmen ist langfristig angelegt, sie orientiert sich flexibel an den sich wandelnden Kundenanforderungen. Als Beispiel dient die gemeinsame Vermarktung des Jetter JX3-Hutschienen-IO-Systems, das unter dem Label des jeweiligen Partners ausgeliefert wird.
Erhöhte Flexibilität durch Synergieeffekte
Die detaillierte gemeinsame Systemanalyse hat gezeigt, dass das JX3-System mit seiner leistungsfähigen Programmiersprache großes Potential für die Anwendung in weiteren Applikationsbereichen bietet, national wie auch international. Häufig ist nur eine Ergänzung um Funktionen für spezifische Anwendungen der industriellen Automation nötig, wobei beide Partner ihre bewährten Ressourcen ergänzend einbringen können. Insbesondere für Kunden, die über den Umfang von Standardlösungen hinausdenken müssen, bietet dieser Systemverbund erheblichen Mehrwert, leistungsstarke Lösungen für gehobene Anforderungsprofile werden schneller zur Einsatzreife gebracht, können kostengünstiger angeboten und umfassender unterstützt werden. Laufende Entwicklungen konzentrieren sich auf die Bereiche Energiemessung und Verbrauchsoptimierung, erhöhte Flexibilität für die Fertigungsanlagentechnik, Fernwartung und -diagnose, Funktechnologie, im System integrierte Sicherheitstechnik sowie Lösungen für den Ex-Bereich. Bei einem der Highlights des gemeinsamen Produktentwicklungsprogramms handelt es sich um den FLOAT Commander. Diese frei programmierbare Steuerung bietet durch den Einsatz eines AMD-Fusion-Prozessors sehr hohe Leistung in Echtzeit-Betriebssystemen und darüber hinaus eine eigene Visualisierungseinheit.
Von Deuta zu Deuta Controls
Die Deuta-Werke wurden 1905 in Berlin gegründet und gehören zu den Pionieren der Geschwindigkeitsmesstechnik. Der erste Tachograph für ein Automobil, beruhend auf dem Wirbelstromprinzip, war das Patent, das die Firma zum Leben erweckte.Neben dem traditionellen Bereich der Bahntechnik wurde bereits 1966 das Geschäftsfeld „Allgemeine Industrieautomation“ aufgebaut, wobei in den letzten Jahrzenten eine Konzentration auf die Bahn stattfand und Industrieanwendungen ausliefen. Mit der Neugründung der Deuta Controls GmbH zum 1. Januar 2012 erfolgte nun ein Neuaufbau des Bereichs Industrieautomation. Deuta ist heute ein global tätiger Elektronikentwickler und -fertiger mit ca. 300 Mitarbeitern bei einem Umsatz von ca. 40 Mio. Euro in Deutschland und einem Joint Venture in China. „Wenn Standard nicht reicht und Lösungen gefragt sind.“ Das ist das Leitmotiv der neuen Tochtergesellschaft Deuta Controls, in der Deuta seine Aktivitäten für alle Märkte außer der Bahntechnik bündelt“ so Dr. Rudolf Ganz. „Dabei konzentrieren wir uns auf Anwendungen mit speziellen Anforderungen an Leistungsfähigkeit, Umweltbedingungen wie Schmutz, Feuchtigkeit oder Temperatur, Robustheit, Zuverlässigkeit, Langzeitverfügbarkeit und Sicherheit industrieller Anlagen sowie in der Gebäudetechnik und bei regenerativen Energien. Komponenten werden gemeinsam mit der Muttergesellschaft und den Partnern entwickelt, qualifiziert, produziert und applikationsgerecht zu Systemen zusammengefügt, die bei Bedarf beim Kunden in Betrieb genommen werden“. Deuta Controls treibt im Partnernetzwerk die Entwicklung und Implementierung kundenspezifischer Lösungen, von der Anforderungsanalyse bis zur Inbetriebnahme der schlüsselfertigen Applikationslösung beim Kunden, voran. Die Anpassung von Hard- und Softwarekomponenten an spezifische Anforderungen steht im Mittelpunkt und bietet dem Kunden so ein Produkt, das weit über herkömmliche Standardlösungen hinausgeht. Die drei Bausteine aus neuen Produktansätzen auf Komponentenebene, bewährten High-End-Technologien der Partner und der Entwicklung kundenspezifischer Gesamtlösungen machen Deuta Controls zu einem Partner für anspruchsvolle Kunden, denen Standard nicht reicht.
Jetter als erfahrener Partner
„Für uns ist die Kooperation mit Deuta ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Jetter“. Diese Meinung vertritt auch Andreas Kraut, Vorstand Technologie & Vertrieb bei Jetter. „Wir halten es für eminent wichtig, Partnerschaften mit komplementären Unternehmen einzugehen, welche am Ende zu einer echten Win-Win-Situation führen. Solche Ergänzungen sind zukunftsweisend, davon sind wir überzeugt.“ Die Jetter AG ist seit mehr als dreißig Jahren im Bereich der Automatisierungstechnik tätig. Die Steuerungslösungen kommen im Maschinen- und Anlagenbau zum Einsatz. Die Steuerungslösung der Jetter AG zeichnet sich sowohl durch die nahtlose Integration der verschiedenen Disziplinen der Automation wie Antriebstechnik oder Netzwerktechnik als auch durch eine leistungsfähige Programmiersprache aus. Mit nur einem System und einer Programmiersprache lassen sich alle Automatisierungsaufgaben auf effiziente Weise lösen - vom digitalen Eingang bis zur Bahnsteuerung. Jetter wurde vom heutigen CEO Martin Jetter 1980 gegründet und im Jahr 1999 an die Börse geführt. Das Unternehmen mit Sitz in Ludwigsburg wird von den drei Vorständen Martin Jetter (Vorsitzender), Andreas Kraut und Günter Eckert (Finanzen und Produktion) geleitet. Es beschäftigt rund 250 Mitarbeiter.
Auch in der mobilen Automation zu Hause
Die langjährige Erfahrung aus der Industrieautomation und die enge Zusammenarbeit mit Markt- und Branchenführern ermöglichen es Jetter, auch in dem Segment der mobilen Automation konsequent auf innovative Systemlösungen zu setzen. Die leistungsstarken und robusten Systeme werden auch in kundenspezifischen Kleinserien gefertigt. Auch diese Systeme werden ergänzt durch leistungsfähige Softwaretools für Programmierung und Visualisierung. Ein Automatisierungssystem für eine mobile Anwendung unterliegt teilweise anderen Anforderungen als im Industriebereich. Bezüglich Umgebungsbedingungen werden an elektronische Komponenten in Fahrzeugen oder mobilen Arbeitsmaschinen was Vibration, Staub, Schmutz, Flüssigkeiten, elektromagnetische Störungen und Umgebungstemperatur betrifft, deutlich höhere Forderungen gestellt.
Mehr Spezialwissen
Um den steigenden Anforderungen im Automatisierungsmarkt gerecht zu werden, wird immer mehr Spezialwissen benötigt. Dies ist die einhellige Meinung beider Unternehmen. Die Zeiten der reinen Ein-/Ausgangslogik für Steuerungssysteme sind längst vorbei. Disziplinen wie zum Beispiel komplexe und dynamische Regelungstechnik, Datenbankanbindungen, Servotechnik und Fernwartung sind beinahe tägliches Brot. Andreas Kraut erklärt: „Dem Automatisierer das Leben zu erleichtern - dies hat sich das Unternehmen Jetter auf die Fahne geschrieben und richtet alle seine Aktivitäten danach aus. Dies unterstreicht auch, dass für uns immer der Kundennutzen im Vordergrund steht. Mit Deuta zusammen machen wir einen weiteren Schritt, das Portfolio an Produkten und Dienstleistungen zu ergänzen, um so unseren Kunden die optimale Lösung anzubieten zu können“.