Geteilte Meinungen Umfrage zu E-Scootern: Gefährlich, aber überlegenswert

Deutsche halten E-Scooter mehrheitlich für unsicher und gefährlich. Trotzdem plant jeder Vierte einen Kauf.

Bild: iStock, jossdim
16.05.2019

Spätestens im Juni sollen E-Scooter auch hierzulande ganz offiziell rollen. Laut einer Umfrage von Verivox halten 85 Prozent der Deutschen die elektrischen Tretroller für unsicher oder gefährlich. Dennoch plant jeder Vierte, sich einen Roller zu kaufen.

Rund die Hälfte (49,8 Prozent) der Befragten gab an, dass sie E-Scooter für unsicher halten, etwa weil sie keinen ausreichenden Schutz bei einem Unfall bieten. Weitere 22,6 Prozent halten E-Scooter zudem für eine Gefahr für den Straßenverkehr. Mehr als die Hälfte der Befragten (51,8 Prozent) würde daher auch einen Helm tragen, selbst wenn es keine gesetzliche Helmpflicht gibt.

Jeder Achte (12,6 Prozent) hält elektrische Roller selbst zwar für sicher, sieht aber dennoch Gefahren im öffentlichen Raum: etwa durch unsachgemäßes oder Fahren auf dem Gehweg. E-Roller auf Gehwegen zuzulassen, sieht ein Drittel (31,9 Prozent) der Befragten deshalb skeptisch. 28,6 Prozent lehnen das sogar ab.

Jeder Vierte mit Kaufabsicht

Mehr als die Hälfte (55,4 Prozent) der Befragten kann sich grundsätzlich vorstellen, einen E-Scooter zu kaufen. Während 24,3 Prozent der Deutschen „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ in den kommenden zwei Jahren einen E-Scooter kaufen möchten, antwortet ein weiteres Drittel (31,1 Prozent) mit „vielleicht“. Zum potenziellen Käuferkreis zählen besonders viele Männer (60,2 Prozent), aber auch Frauen sind dem Kauf nicht abgeneigt (50,9 Prozent).

Von denjenigen, die mit einem Kauf liebäugeln, wollen die meisten (73,7 Prozent) maximal 500 Euro für einen E-Scooter ausgeben. Für jeden Fünften ist ein Preis von 500 bis 1.000 Euro vorstellbar. Nur die wenigsten (4,7 Prozent) sind hingegen bereit, mehr als 1.000 Euro auf den Tisch zu legen.

Roller für gesamten Arbeitsweg interessant

Während nur jeder Fünfte (19,8 Prozent) den Elektroroller zur Überbrückung der sogenannten letzten Meile nutzen würde, also vom Bahnhof ins Büro oder nach Hause, kann sich mehr als ein Viertel der Befragten (26,7 Prozent) vorstellen, den gesamten Arbeitsweg mit einem elektrischen Tretroller zu bestreiten. Bei knapp zwei Drittel der Befragten würde der E-Roller hauptsächlich auf Kurzstrecken – etwa für Fahrten zu Freunden – zum Einsatz kommen (63,3 Prozent). 37,4 Prozent wollen nur zum Spaß fahren, und ein Drittel (33 Prozent) gab an, damit Ausflüge unternehmen zu wollen.

Schluss mit Parkplatzsuche und Benzinkosten

Vorteile sehen Befürworter des E-Scooters vor allem dort, wo das Auto Nachteile bringt: bei der Parkplatzsuche (45,1 Prozent) und bei den gesparten Benzinkosten (41,5 Prozent). Darüber hinaus möchten 41,3 Prozent mit dem Umstieg auf den E-Roller einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, mehr als jeder Dritte (38,8 Prozent) will sich unabhängiger machen von Auto und ÖPNV. Für 40,7 Prozent steht hingegen der Spaßfaktor im Vordergrund.

Insgesamt jeder fünfte Umfrageteilnehmer (20,7 Prozent) sieht im E-Roller sogar Potenzial, das Auto komplett zu ersetzen. Einer großen Mehrheit (71,4 Prozent) wäre es außerdem wichtig, dass der Roller mit Ökostrom betrieben wird.

Durchführung der Studie

Für die Studie wurden im April 2019 deutschlandweit online 1.082 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit und wurde vom Marktforschungsinstitut Innofact erhoben.

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