Verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode erzielte Leoni im zweiten Quartal 2015 konzernweit ein Umsatzplus von gut 13 Prozent auf abgerundet 1,1 Milliarde Euro, zu 1 Milliarde Euro im Vorjahr. Im gesamten ersten Halbjahr erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 11 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro, wobei das Unternehmen weltweit zulegen konnte. Währungsbereinigt wuchs der Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen im Sechsmonatsvergleich um 5 Prozent.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im zweiten Quartal dieses Jahres um mehr als 6 Prozent auf rund 50 Millionen Euro. Im Halbjahresvergleich lag das EBIT wegen eines schwächeren Auftaktquartals mit etwa 86 Millionen Euro noch um rund 13 Prozent unter dem Vergleichswert aus 2014 von knapp 98 Millionen Euro. Nach Steuern wurde von Januar bis Juni 2015 ein Konzernüberschuss von fast 52 Millionen Euro verbucht, im Vorjahr etwa 61 Millionen Euro.
Verkabelungslösungen legten kräftig zu
Im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) erhöhte sich der Außenumsatz von April bis Juni 2015 um gut 14 Prozent auf rund 684 Millionen Euro zu fast 598 Millionen Euro im Vorjahr. Im Sechsmonatszeitraum kam der Umsatz mit fast 12 Prozent plus auf über 1,3 Milliarden Euro. Vergrößert hat sich vor allem das Geschäftsvolumen mit Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen für die exportstarken deutschen Automobilhersteller.
Die zahlreichen, im laufenden Jahr gestarteten Neuprojekte trugen bereits spürbar zur Umsatzausweitung bei und wirkten sich wie erwartet sukzessive positiv auf das Ergebnis aus. Daher verbesserte sich das EBIT des Unternehmensbereichs WSD im zweiten Quartal 2015 erwartungskonform von 26 Millionen Euro um rund ein Drittel auf glatte 35 Millionen Euro. Im gesamten ersten Halbjahr lag das Bereichs-EBIT mit knappen 53 Millionen Euro noch 9 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 58 Millionen Euro, da sich zu Jahresbeginn deutlich höhere Vor- und Anlaufkosten für die neuen Projekte bemerkbar gemacht hatten.
Draht und Kabel leicht im Rückgang
Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions (WCS) nahm von April bis Juni 2015 um 12 Prozent auf rund 472 Millionen Euro und im ersten Halbjahr um rund 10 Prozent auf etwa 927 Millionen Euro zu. Der soliden Nachfrage nach Automobilleitungen sowie Kabeln und Kabelsystemen für die Robotik und die Medizintechnikindustrie stand ein schwaches Geschäft mit Datenleitungen sowie Kabeln für Infrastrukturprojekte und die Petrochemie gegenüber.
Die niedrige Auslastung in den letztgenannten Bereichen und ein ungünstiger Produktmix im Automobilkabel-Geschäft, das durch einen hohen Anteil an Standardleitungen mit geringeren Deckungsbeiträgen geprägt war, belasteten die Ertragslage des Segments WCS, meldet Leoni. Hinzu kamen Einmalaufwendungen, unter anderem für die Vorbereitung und den Anlauf neuer Werke. Das Bereichs-EBIT ging im zweiten Quartal 2015 auf rund 15 Millionen Euro und im Sechsmonatszeitraum auf 33 Millionen Euro zurück, von rund 40 Millionen Euro im Vorjahr.
Zahl der Mitarbeiter steigt
Zum Stichtag 30. Juni 2015 beschäftigte Leoni konzernweit annähernd 72 000 Arbeitnehmer, also fast 4000 Personen mehr als zum Jahreswechsel und beinahe 6500 mehr als am Vorjahresstichtag. Ausgebaut wurde die Belegschaft zuletzt vor allem an Bordnetz-Standorten in Osteuropa und Nordafrika sowie in Automobilkabel-Werken in Asien und Amerika.
Leoni investiert
Die Investitionen des Leoni-Konzerns erhöhten sich im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 11 Prozent auf knapp 99 Millionen Euro. Im Unternehmensbereich Wiring Systems wurden für zusätzliche Kundenprojekte in China und Serbien die Fertigungskapazitäten erhöht sowie Standorte in Osteuropa und Nordafrika ausgebaut. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investierte schwerpunktmäßig in zwei neue Automobilkabel-Werke in Mexiko und China, eine Spezialkabel-Fertigung in Osteuropa sowie das Grundstück für die am deutschen Standort Roth geplante Fabrik der Zukunft.
Nach dem spürbaren Umsatz- und Ergebnisplus im zweiten Quartal sieht der Leoni-Vorstand das Unternehmen weiterhin auf Kurs für die anvisierten Ziele. 2015 erwartet der Kabelhersteller unverändert, den Konzernumsatz währungsbereinigt auf rund 4,3 Milliarden Euro (2014: 4,1 Milliarden Euro) und das Konzern-EBIT auf mehr als 200 Millionen Euro (2014: 183 Millionen Euro) zu steigern. Im Unternehmensbereich WSD dürfte sich die Ergebnisentwicklung – nach den wegen der Werksferien in der Automobilindustrie üblicherweise verhaltenen Sommermonaten – vor allem im vierten Quartal nochmals beschleunigen. Das EBIT des Segments Wire & Cable Solutions sollte sich insbesondere durch den Wegfall der belastenden Einmalfaktoren und den neuen Automobilkabel-Werken in Mexiko und China deutlich verbessern.