Prozesstechnik für die Saftproduktion Umweltfreundliche Smoothie-Fabrik

In der neuen CO2-neutralen Produktionsanlage will Innocent künftig 400 Millionen Flaschen Saft pro Jahr herstellen.

Bild: Innocent
19.05.2020

Der Smoothie- und Safthersteller Innocent plant den Bau einer klimaneutralen Produktionsanlage in den Niederlanden. Mit dabei: Pumpen, Kühler und Recycling-Systeme eines deutschen Industriekonzerns.

Im Rahmen eines Projekts investiert Innocent insgesamt 250 Millionen US-Dollar in eine neue Smoothie-Fabrik am Rotterdam Food Hub in den Niederlanden. Sie soll der Getränkeindustrie als Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit dienen und jährlich 400 Millionen Flaschen gekühlten Saft für den europäischen Markt produzieren. Das entspricht etwa 60 Prozent der Jahresproduktion von Innocent.

Als wichtiger Technologiepartner für die Planung und den Bau der CO2-neutralen Anlage wurde dabei der deutsche Systemanbieter Gea ausgewählt. Das Unternehmen stellt Prozesstechnik bereit, die die Energie- und Ressourceneffizienz der Anlage maximieren und den Abfall reduzieren soll. Verwendet werden dabei erneuerbare Energiequellen und Systeme zum Energierecycling. Die Eröffnung der Fabrik ist für 2021 geplant.

Vom Rohstoff-Handling bis zur Kühllösung

Gemeinsam mit Innocent hat Gea zunächst für wichtige Prozessschritte optimierte Lösungen konfiguriert. Das umfasst die Handhabung von Rohstoffen, die Chargenmischung, die Pasteurisierung und auch die Kühltechnik. So soll etwa eine Wärmepumpe von Gea die Abwärme aus den Kühlsystemen zurückgewinnen und in anderen Prozessschritten, wie beispielsweise dem Erhitzen für die Pasteurisierung, wiederverwenden.

Weiter hat der Anlagenbauer automatisierte Cleaning-in-Place-Lösungen für die Prozessausrüstung entwickelt. Sie arbeiten unter der Prämisse, den Wasser- und Chemikalienverbrauch sowie manuelle Arbeitsschritte und Ausfallzeiten der Produktionsanlagen reduzieren.

„Die neue Anlage wird ein Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit in der Getränkeindustrie sein“, sagt Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der Gea-Gruppe. „Schätzungen von Innocent gehen davon aus, dass dieses klimaneutrale Werk es dem Unternehmen ermöglichen wird, seinen gesamten CO2-Fußabdruck um zehn Prozent zu reduzieren.“

Mehr als nur Produktionslinien

Innocent will mit der Anlage aber auch die traditionelle Art und Weise der Planung, des Baus und des Betriebs einer solchen Produktionsstätte verändern. So soll etwa für die rund 190 Mitarbeiter, die in der neuen Anlage angestellt werden, auch eine menschenfreundliche und gesunde Arbeitsumgebung entstehen.

Klebert: „Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit Innocent unsere gemeinsame Vision für ein End-to-End-Konzept im Bereich der Prozessplanung und Nutzung modernster Technologie zu verwirklichen. Wir bieten bei dem Projekt also deutlich mehr als nur Produktionslinien, es ist vielmehr ein 360-Grad-Ansatz für Prozesse, der in der Tat den größten Mehrwert für unseren Kunden generiert.“

Eines der umfangreichsten Projekte

Das Innocent-Projekt ist eines der größten, das Gea in diesem Prozessbereich bisher in Angriff genommen hat. Es entstand vom ersten Tag an in Zusammenarbeit mit Innocent und wird auch durch Vor-Ort-Experten von Gea Niederlande begleitet. Maßgeschneiderte Serviceleistungen sowie technische Unterstützung für die Anlage sowie die wichtigsten Stakeholder will der deutsche Konzern ebenfalls liefern.

„Die Kernaufgabe unseres Unternehmens besteht darin, ehrgeizige Ziele zu entwickeln und die Dinge mit einem offenen Geist anzugehen“, beschreibt Sam Woollett, Engineering and Facilities Lead bei Innocent. Und er ergänzt: „Gea hat mit seinen frischen Ideen genau ins Schwarze getroffen und liefert das, was für uns wichtig ist.“

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