Meinung der Woche Was braucht es für das IoT in der Industrie?

Thomas Heel, Director Engineering, Arrow Central Europe

Bild: Arrow
10.02.2015

Die Aktivitäten rund um das Internet der Dinge verzeichnen einen immer schnelleren Anstieg. Dies lässt sich insbesondere auch daran erkennen, dass weit über die Elektronik- und IT-Branchen hinaus das Thema in den Blickwinkel rückt und bereits Anwendungen für jegliche Lebenslage Realität geworden sind oder zumindest als funktionsfähige Konzepte vorgestellt werden. So können wir heutzutage viele Innovationen live erleben, sei es die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen in der Automobilindustrie oder die verbreitete Nutzung so genannter Wearables im Medizin- und Sportbereich. Vieles davon sowie zukünftige Neuerungen konnte man vor kurzem wieder auf der CES in Las Vegas bestaunen.

Während demnach einige Branchenzweige, etwa die Konsumgüterhersteller, sehr offensiv mit dem IoT-Ansatz umgehen und es häufig um die Auswahl der neuesten Komponenten geht, so ist das industrielle Segment vielfach noch mit etlichen Grundsatzthemen beschäftigt. Wie es so oft bei technologischen Neuerungen zu beobachten ist, stehen viele unbeantwortete Fragen im Raum, und es gilt, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Insbesondere IT-Sicherheit, Geheimnisschutz, Produkthaftungsfragen oder die rechtliche Absicherung bei entstandenen Produktionsausfällen gilt es zu regeln. Zum Teil sind da Gesetzgeber oder auch Industrieverbände gefragt, überhaupt erst Grundlagen zu schaffen. Allerdings müssen ebenso die Unternehmen selbst Ihre Wissensbasis erst ausbauen, was wiederum auch große Chancen für externe Dienstleister – einschließlich der Elektronik-Distribution - bietet.

Wie können wir als Technologie-Anbieter also helfen? Ein für diesen Bereich zielgerichtetes Komponenten-Portfolio ist ebenso gefragt wie eine klare Positionierung, denn das Internet der Dinge ist ein weites Feld, das schnell zu einem undurchsichtigen Dschungel von Anbietern werden kann. Im industriellen Umfeld werden die Konturen aber allmählich schärfer, welches nun die passenden Basis-Lösungen für die zukünftigen Industrie-Innovationen bilden werden. Aus unserer Sicht kommt es zu einem vermehrten Einsatz von System-on-Module(SoM)- oder auch System-on-Chip(SoC)-Produkten plus fertiger Module bei der drahtlosen Kommunikation sowie für das Power Management.

Diskrete Komplettlösungen, beispielsweise in Verbindung mit schnell umsetzbaren Referenzdesigns, sind im Falle großer Stückzahlen der vielfach gefragte Ansatz. Und besonders wichtig: die Software. Eine schnelle, einfache Integration in ein zuverlässiges Gesamtsystem macht den Erfolg aus. Analog zu anderen Segmenten wird für den Technologie-Distributor der Aufbau von Kompetenz und Ressourcen zur umfassenden Beratung ein entscheidender Faktor sein, damit er den Herausforderungen im Hinblick auf Sicherheit und Standardisierung begegnen kann.

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