Die explosionsartige Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff kennt jeder noch aus dem Chemieunterricht als Knallgasreaktion. Die kontrollierte Verbrennung von Wasserstoff mit Sauerstoff dagegen stellt eine große technische Herausforderung dar. Der Grund sind die dabei auftretenden extremen Temperaturen, die von keinem verfügbaren Material toleriert werden.
Das könnte das „BlueStep“-Projekt ändern, das im März 2015 startet. Seine Besonderheit ist die extreme Verdünnung der Verbrennung mit Wasserdampf. Damit soll die praktische Anwendbarkeit der „nassen Verbrennung“ für die Speicherung von regenerativ hergestelltem Strom demonstriert werden.
Die Gasturbinentechnologie wird seit vier Jahren seit am Fachgebiet für Experimentelle Strömungsmechanik – Hermann-Föttinger-Institut – der TU Berlin im Rahmen eines ERC-Projekts unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit entwickelt. Der notwendige Wasserdampf wird während des Kreisprozesses aus den heißen Turbinenabgasen erzeugt. Er steigere den Gesamtwirkungsgrad der Anlage und senke gleichzeitig die Verbrennungstemperatur ausreichend.
Eine Besonderheit des Konzeptes ist die Möglichkeit, bestehende Kraftwerksinfrastruktur weiternutzen zu können. So kann kurzfristig die Leistung einzelner Kraftwerke erhöht werden, um rasche Wechsel bei der Nachfrage zu befriedigen. Damit werden die Installationskosten drastisch reduziert und der Markteintritt erleichtert.
Um die praktische Anwendbarkeit der „Nassen Verbrennung“ demonstrieren zu können, erhielt Oliver Paschereit nun eine weitere Förderung der Europäischen Union, mit der im März 2015 das neue Projekt „BlueStep – Blue Combustion for the Storage of Green Electrical Power“ startet. (kk)