Dies ist der bislang größte Einzelauftrag für den ABB-Standort Cottbus. Der Auftrag umfasst die komplette elektrische und automatisierungstechnische Ausrüstung der Bandanlage. Wie bei früheren Großaufträgen in Chile ist Takraf der Partner; Endkunde ist die staatlich chilenische Codelco.
Die Antriebsleistung der teilweise unterirdischen Förderanlage summiert sich auf rund 55 Megawatt, was dem Energiebedarf von rund 4.600 Haushalten entspricht. Die Bandanlage hat eine Kapazität von etwa 11.000 Tonnen pro Stunde und ersetzt den derzeit noch praktizierten LKW-Transport des Erzes von der Mine zu der 13 Kilometer entfernten Aufbereitungsanlage. So werden CO2-Emissionen in der Größenordnung von mehr als 150.000 Tonnen pro Jahr vermieden.
ABB in Cottbus ist zudem für das komplette Engineering, das Projektmanagement, die Dokumentation und der Inbetriebnahme inklusive des FAT (Factory Acceptance Test) verantwortlich. Das Projekt erstreckt sich bis ins Jahr 2019. Zulieferungen erfolgen von ABB Schweiz, Finnland und Deutschland.
Im Untergrund Chiles
Seit etwa 100 Jahren existiert die Chuquicamata-Kupfermine als Tagebau und hat bisher 2,3 Milliarden Tonnen Erz aus der Erde gewonnen. Der Rest des Erzkörpers (mehr als 2 Milliarden Tonnen) lässt sich allerdings nur noch unterirdisch abbauen. Dabei wird der vorhandene Tagebau von einem Bergwerk unterfahren. Der Betrieb der Mine soll so bis ins Jahr 2059 weitergeführt werden.
Auch die jetzt geplante Förderanlage liegt zum Teil unter der Erde und wird im Endausbau einen Höhenunterschied von rund 600 Metern überwinden – dafür braucht es einen entsprechend starken Antriebs. Die Verwendung des Antriebssystems aus Umrichter und Motor macht den Einsatz von Reduktionsgetrieben überflüssig. Durch den Wegfall dieser teuren Verschleißteile steigt einerseits die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Bandanlage, andererseits entfällt eine aufwendige und kostspielige Ersatzteil-Logistik vor Ort in der 2870 Metern über dem Meeresspiegel befindlichen und abgelegenen Atacama-Wüste.