Robert Mattheus ist mit diesem Beitrag im als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik
Viele Mitarbeiter, die im Vertrieb oder auch im Einkauf arbeiten, kennen die unterschiedlichsten Beschaffungsplattformen. Manche machen es einem einfach und andere legen einem unnötig Steine in den Weg oder sind schlicht teuer.
Beschaffungsplattformen – auch Procurement- oder Einkaufsplattform genannt – können oft grob mit einem Marketplace verglichen werden. Ein Anbieter stellt eine Plattform zur Verfügung und Lieferanten schalten sich auf und verkaufen ihre Produkte zu unterschiedlichen Preisen und Lieferzeiten. Kunden haben dadurch den Vorteil, dass sie Produkte aus den verschiedensten Bereichen kaufen können, ohne sich für jeden Bereich in einem anderen Onlineshop anmelden zu müssen.
Die Lieferanten werden gezielt und in Abstimmung mit dem Kunden eingeladen, ihre Produktdaten für diesen speziellen Kunden zur Verfügung zu stellen. Dabei unterstützt die Plattform und macht dem Kunden Vorschläge, welche Lieferanten gut zu seinen benötigten Produkten passen würden. Hier können Plattformen durch ihre jahrelange Erfahrung punkten. Die Lieferantenauswahl erfolgt dabei so, dass es für die einzelnen Produktbereiche immer mehrere Lieferanten gibt, um Lieferschwierigkeiten zu umgehen und Preisvergleiche zu ermöglichen.
Vorteile von Beschaffunsplattformen
Manche Plattformen bieten ihren Kunden darüber hinaus noch weitere Vorteile an – die komplette Lieferantenkommunikation bei Lieferverzug und auch die Zahlungsabwicklung werden übernommen. Somit kann der Einkauf maximal entlastet werden und auch die Buchhaltungen profitieren, sowohl auf Kunden- als auch auf Lieferantenseite.
Zusätzlich hat man nur wenige Ansprechpartner und nicht für jeden Geschäftspartner einen anderen. Durch die Präsenz auf der vom Kunden eingesetzten Plattform, in seinem eingeschränkten Lieferanten-Pool, verhilft es uns als Lieferant zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Regelmäßige Bestellungen – marktgerechte Preise und Lieferfähigkeit vorausgesetzt – sind häufig die Folge.
Damit unsere Kunden über eine Plattform bei uns bestellen können, müssen wir ihnen zunächst unsere Produktdaten zur Verfügung stellen. Wie bereits erwähnt, liefern wir standardmäßig einen statischen Katalog (BMEcat), aber auch die Anbindung an unseren Shop per OCI oder API ist möglich. Die letztgenannten Optionen bieten allerdings nicht alle Plattformen an.
Ein entscheidender Vorteil dieser Anbindungsoptionen ist, dass diese zum großen Teil standardisiert und somit schnell und einfach umzusetzen sind. Für einen Lieferanten wie Bürklin Elektronik ergibt sich durch eine Beschaffungsplattform aber noch ein weiterer bedeutsamer Vorteil. Die Anbindung per EDI ist bei allen gängigen Plattformen problemlos möglich und auch gewünscht. Dadurch werden zeitliche Verzögerungen und Fehler bei der Bestellübertragung vermieden.
Positive Marktentwicklung trotz widriger Umstände
Wir im E-Procurement setzen die getroffenen Entscheidungen in die Tat um. Für uns sind vor allem die meist guten und intuitiv bedienbaren Administrationsoberflächen ein großer Vorteil. Guidelines zur Katalogerstellung, Fehlerberichte zu BMEcats und alle sonstigen notwendigen Infos sind schnell und einfach verfügbar.
Die Arbeit und auch die Umsätze haben sich trotz teilweise widriger Umstände im Marktumfeld gut entwickelt und sollen noch weiter und stärker ausgebaut werden. So sind weitere komplette EDI-Anbindungen geplant, über die dann sowohl Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Lieferavise, Rechnungen und Gutschriftsanzeigen übermittelt werden.
Anbindungen per API und OCI, durch die womöglich das Erstellen von BMEcats mehr und mehr entfallen könnte, ist ebenfalls bei einigen Plattformen in Planung. Dies hätte den zusätzlichen Vorteil, dass unsere Kunden, immer auf die aktuellsten Produktdaten zugreifen können.
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