Serjoscha Keck, KPMG Zupackend durch die Herausforderungen

Serjoscha Keck, WP/StB, ist seit 2006 bei KPMG, verfügt über einen langjährigen Schwerpunkt auf Kunden aus dem Industrie- und Maschinenbau-Sektor und über ein weitreichendes Netzwerk in der Branche. Neben seinen Rollen als Head of Industrial Manufacturing und Leiter Tax der Region Nord-Hannover/Bielefeld/Münster ist er unter anderem Lead Partner der Deutsche Messe und Tax Lead Partner bei namhaften Konzernen im Industrie- und Maschinenbau-Sektor.

Bild: KPMG
23.10.2024

Die deutsche Fertigungsindustrie hat ein Loblied verdient – und die Bekräftigung, beherzt auf ihre Stärken zu bauen und den Weg der Veränderung zu gehen.

Resilienz und Performance: Beides ist nicht weniger als zum Imperativ für die deutsche Fertigungsindustrie geworden. Denn der Sektor steht an einem Wendepunkt. Geopolitische Spannungen prägen die Bezugs- und Absatzmärkte und verstärken die Volatilität an den Rohstoff- und Finanzmärkten. Handelskonflikte und Protektionismus führen zu Subventionen, Auflagen und Sanktionen und in der Konsequenz zu einem asymmetrischen internationalen Wettbewerb. Durch Technologiekonvergenzen treten neue, bisher branchenfremde Wettbewerber in den Markt ein. Der Wettbewerb um Fachkräfte, höhere regulatorische Anforderungen und der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, verschärfen die Situation zusätzlich.

Klar ist: In dieser komplexen Landschaft ist es entscheidend, dass Unternehmen nicht nur reagieren, sondern aktiv gestalten. Die starke Tradition der deutschen Fertigungsindustrie als weltweiter Innovations- und Technologieführer ist die beste Voraussetzung, um die notwendigen strukturellen und kulturellen Veränderungen anzugehen. Drei Stoßrichtungen sind besonders wichtig, damit Unternehmen auf ihre Stärken bauen und Resilienz und Performance sichern: Erstens der Einsatz innovativer Technologien, insbesondere Generative AI und Industrial Metaverse, mit denen sich neue Geschäftsmodelle entwickeln lassen. Diese sollten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch nachhaltig sein – und flexibel genug, um auf schnelle Marktveränderungen zu reagieren. Wenn Unternehmen ihr Serviceportfolio zum Beispiel auf Basis digitaler Datenmodelle ausweiten, bietet dies zusätzliche Einnahmequellen und stärkt die Kundenbindung. So lässt sich Umsatzstabilität auch in einem volatilen Marktumfeld sichern.

Zweitens die Steuerung der eigenen Wertschöpfung, einschließlich des Netzwerks mit Lieferanten, Partnern, Kunden und Regulierungsbehörden. Durch den Aufbau starker Partnerschaften können Unternehmen Zugang zu neuen Ressourcen erhalten, ihre Lieferketten stabilisieren und innovative Lösungen entwickeln, die den Anforderungen des Marktes entsprechen. Mit einer stärkeren Integration der vor- und nachgelagerten Wertschöpfung in die eigenen Prozesse schaffen sie zudem mehr Synergien und Effizienz. Die Nutzung digitaler Kollaborationstools und (Daten-)Plattformen hilft zusätzlich, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und schneller auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen zu reagieren.

Drittens innovative Ansätze in der Personalentwicklung und -führung. Denn neben der Rekrutierung von Arbeitskräften von außen ist die Transformation der eigenen Mitarbeitenden ein wichtiges Mittel, um den wachstumslimitierenden Aspekten des Fachkräftemangels zu entgegnen. Zu diesen Ansätzen zählen die gezielte Weiterbildung zum Beispiel zu technischen Fähigkeiten, die Einführung agiler Arbeitsmethoden – und die grundsätzliche Förderung der Innovationskraft der Mitarbeitenden.

Für alle drei Stoßrichtungen ist eines entscheidend: die Fähigkeit, schnell und effektiv auf Veränderungen zu reagieren. Unternehmen, die eine flexible und adaptive Haltung einnehmen, können die sich bietenden Chancen nutzen und werden auch künftig eine Position als Innovations- und Technologieführer einnehmen.

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