Batterieentladung Zwei E-Autos im Wintertest

Mit dem E-Auto im Stau: Wie lange würde es dauern, bis der Saft ausgeht?

Bild: ADAC
15.02.2021

Der ADAC hat zwei E-Auto-Modelle einem Härtetest unterzogen. Eine Nacht lang standen die Fahrzeuge mit laufenden Systemen bei Minusgraden im Freien. Wie hat sich die Batterie in diesem winterlichen Szenario geschlagen?

Der Wintereinbruch in Deutschland hat kürzlich den Verkehr auf mehreren Autobahnen lahmgelegt. Auf der A2 mussten Fahrer in ihren Fahrzeugen übernachten, stundenlang bewegte sich gar nichts. Einigen ging der Treibstoff aus – und damit auch die Heizung.

Wie hätte sich ein Elektroauto in diesem Stau-Szenario geschlagen? Das wollte der ADAC wissen. In einem Härtetest prüfte der Club die beiden Stromer Renault Zoe Z.E. 50 und VW E-Up! in der Nacht auf den 12. Februar 2021 im Freien.

Heizung, Sitzheizung und Standlicht aktiviert

Zwischen -9 und -14 °C herrschten in der Testnacht von Donnerstag auf Freitag. Der Innenraum beider Fahrzeuge war auf 22 °C beheizt, die Sitzheizung aktiviert und das Standlicht eingeschaltet.

Das Ergebnis am frühen Morgen: Nach zwölf Stunden waren beim Renault Zoe etwa 70 Prozent und beim VW E-Up! etwa 80 Prozent des Akkus verbraucht. Demnach lässt es sich mit der 52 KWh großen Batterie des Zoe rund 17 Stunden und mit den 32,3 KWh des E-Up! rund 15 Stunden in einem Stau ausharren, sofern die Batterie zu Beginn des Staus noch ziemlich voll ist. Entsprechend kürzer ist die Zeitspanne bei teilentleertem Akku.

Sicherheitsvorkehrungen bei extremer Witterung

Bei kritischen Verhältnissen empfiehlt der ADAC E-Auto-Fahrern, vor der Auffahrt auf eine Autobahn frühzeitig nachzuladen. Sollte weiterhin Unsicherheit bestehen, lässt sich Strom sparen, indem unnötige Verbraucher wie Front-/Heckscheibenheizung, Scheibenwischer und Abblendlicht ausgeschaltet werden. Die Standbeleuchtung sollte laut dem Autoclub aus Sicherheitsgründen angeschaltet bleiben.

Außerdem kann die Innenraumtemperatur reduziert und auf Umluftbetrieb geschaltet werden: Eine Sitzheizung ist sparsamer und benötigt weniger Energie. Mit dem Test will der ADAC die Sorge davor nehmen, dass Batterien von E-Fahrzeugen bei winterlichen Verhältnissen schnell schlappmachen.

Bildergalerie

  • Zwölf Stunden standen die beiden Stromer mit laufender Heizung, Sitzheizung und Standlicht im Freien.

    Zwölf Stunden standen die beiden Stromer mit laufender Heizung, Sitzheizung und Standlicht im Freien.

    Bild: ADAC

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