Ein vermaschtes Netz hat Vor- und Nachteile: Einerseits gewährleistet die Vielzahl der Knotenpunkte eine höhere Versorgungssicherheit. Andererseits erfordert die Überwachung der einzelnen Netzabschnitte hinsichtlich des dynamischen Lastverlaufs mehr Aufwand.
Aus diesem Grund hat sich Tristan Knappe von den Stadtwerken Norderney für eine Vollausstattung der Messlösung Smight Grid2 entschieden. Er ist verantwortlicher Mitarbeiter für Netzleit- und Fernwirktechnik und Vorarbeiter im Netzbetrieb Strom.
Der Stromlast gerecht werden
Maßgeblich für die Lastentwicklung auf der Insel ist der jährlich starke Anstieg des Tourismus in den Sommermonaten. Damit ist auch die Last im Sommer – im Gegensatz zu vielen Netzgebieten auf dem Festland – deutlich höher als in den Wintermonaten.
Auf Norderney nimmt die Bedeutung von Photovoltaik und Elektromobilität stetig zu. Im September 2023 haben sich die Stadtwerke daher für ein achtwöchiges Pilotprojekt mit Smight Grid2 mit zehn Stationen entschieden. „Vereinzelte Trafomessungen, Netzberechnungen und Erfahrungswerte reichten bei dieser Entwicklung einfach nicht mehr aus“, erklärt Tristan Knappe.
„Oft haben sich die daraus abgeleiteten Annahmen zwar bestätigt – im Einzelfall lohnt sich aber ein zweiter Blick in die Smight-Daten.“ Die Stadtwerke Norderney setzen sowohl Standardsensoren mit Klappkernwandlern ein sowie den neuen Grid2 Sensor Flex, basierend auf Rogowskispulen für enge Einbausituationen oder dickere Kabel.
Ein Komplettpaket für jeden Fall
„Überzeugt hat uns das Komplettpaket bestehend aus Preis- und Leistungsverhältnis sowie der kurzen Lieferzeit von zwei Wochen“, fasst Tristan Knappe zusammen. „Der Einbau ist super unkompliziert und wir gehen davon aus, dass wir mit den beiden Sensorvarianten alle Stationen mühelos ausstatten können.“
Den Fokus legten die Stadtwerke zuerst nur auf Hardware und Rohdaten: Die Daten sollen künftig unter anderem über eine Schnittstelle in die bestehende Netzanalysesoftware einfließen. Schnell merkten die Stadtwerke Norderney aber, dass die Smight-Lösung noch weitere Vorteile bietet. „Auftretende Engpässe und kritische Stationen fallen im Smight IQ Cockpit sofort ins Auge, weshalb wir die webbasierte Anwendung mittlerweile regelmäßig nutzen.“
Das zeigen die Daten
Die Stadtwerke nutzen die Smight-Lösung für den Netzbetrieb, die Netzplanung sowie für Investitions- und Budgetplanungen. Sind Neubebauungen auf der Insel geplant, lassen sich damit frühzeitig mögliche Engpässe im Netz erkennen.
Inzwischen sind 30 von 48 Stationen mit Smight-Technologie ausgestattet, die übrigen 18 folgen bis Anfang 2025. „Wir sind auf den Sommer gespannt – denn das ist die Zeit, in der wir – im Gegensatz zum Festland – die größten Lasten stemmen müssen“, sagt Tristan Knappe. „Aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir uns jetzt auf Daten und nicht mehr nur auf Theorie und Pi-mal-Daumen verlassen müssen.“