Das Ziel von Avenue war es, den Einsatz des automatisierten Fahrens im öffentlichen Nahverkehr zu erforschen und voranzutreiben. Weltweit erstmals wurden automatisierte Kleinbusflotten in vier europäischen Städten – Genf, Lyon, Kopenhagen und Luxemburg – eingesetzt. „Das Modell basiert auf einem flexiblen Tür-zu-Tür-Dienst und dem Prinzip der „Mobilität als Dienstleistung“ (Mobility as a Service – MaaS)“, erklärt Fournier. „Der damit deutlich verbesserte Mobilitätsdienst könnte die Bereitschaft steigern, auf öffentliche Mobilitätsdienste umzusteigen und könnte indirekt einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität leisten. Eine repräsentative Umfrage zeigt, dass 50 Prozent der Menschen in diesen Städten bereit wären, auf ihr Auto zu verzichten, wenn es ein solches Angebot gäbe.“
Ultimo: Der nächste Schritt zu nachhaltiger Mobilität
Aufbauend auf den Erkenntnissen von Avenue und dem Ziel folgend, eine nachhaltigere Mobilität voranzutreiben, sollen im Nachfolgeprojekt Ultimo die städtische und die ländliche Mobilität weiter verbessert werden.
„Verkehr und Fahrzeuge werden weniger Fläche einnehmen, weniger Energie verbrauchen und insgesamt Ressourcen schonen, was sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt vorteilhaft ist“, so Fournier. Besonders in ländlichen Gebieten ohne befriedigende öffentliche Verkehrsverbindungen bietet Ultimo mit den automatisierten Fahrzeugen, die über eine MaaS-App gerufen werden können, eine entscheidende Verbesserung der Mobilität. „Dies könnte die Landflucht stoppen und die Infrastruktur in abgelegenen Gebieten erheblich verbessern“, betont Fournier.
Europas größtes Mobilitätsprojekt
Die Ergebnisse aus dem Avenue Projekt wurden in einem Buch veröffentlicht. Das Werk präsentiert unter anderem eine umfassende Strategie für den Mobilitätswandel in Europa. „Mit einer Projektsumme von 55 Millionen Euro setzt Ultimo das Avenue Projekt fort und ist wahrscheinlich das größte europäische Projekt zu diesem Thema. Unser Ziel ist es, einen echten sozialen Impact zu generieren, indem Umweltziele besser mit den Bedürfnissen der Bürger vereinbar werden“, erklärt Fournier.
Es beschreibt einen systemischen Innovationsansatz, um automatisierte Fahrzeuge in das gesamte Mobilitätsökosystem zu integrieren und einen nachhaltigeren, bürgerzentrierten Ansatz ohne Zwang zu fördern.
Vorstellung der Ergebnisse auf höchster Ebene
Die Ergebnisse wurden der Europäischen Kommission im März 2024 und dem Europarat in Gent (Belgien) im Juni 2024 vorgestellt. „Wir konnten die bedeutenden Fortschritte und die strategischen Ansätze unserer Projekte bei hochrangigen Treffen präsentieren und erhielten positive Rückmeldungen von führenden Vertretern der EU-Kommission und der europäischen Länder“, erläutert Fournier.
Ausblick
„Das Gelernte aus Avenue setzen wir nun in Ultimo um – und das sehr erfolgreich“, fasst Fournier zusammen.