Vom IT-Entwickler zum strategischen Partner „Dem Smart Meter nicht durch Fehler in der Anlaufphase ein schlechtes Image geben“

GISA GmbH

Ingo Schöbe ist bei Gisa Vice President Consulting und in dieser Funktion auch Mitglied der Geschäftsleitung des Unternehmens. Der studierte Informatiker bekleidete vor seiner Tätigkeit langjährig Funktionen in der Technologieentwicklung und dem Vertrieb für IT Lösungen in der Energiewirtschaft. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Schöbe im Vorstand des BEMD – Bundesverband der Energiemarktdienstleister e.V.

Bild: Gisa
15.09.2020

Für IT-Unternehmen gilt es sich am Markt breiter aufzustellen und neue Geschäftsfelder im Sinne der Kunden zu entwickeln. Chancen bietet hier derzeit der gerade gestartete Smart Meter Rollout.

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Ingo Schöbe ist mit diesem Beitrag im Energy 4.0-Kompendium 2020 als einer von 50 Machern der Energiebranche vertreten. Alle Beiträge des Energy 4.0-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Der Markt der Energiedienstleister bleibt in Bewegung. Die Übernahme von Innogy durch Eon ist hier ein prominentes Beispiel, zum anderen drängen neue Player in den Markt. Hinzu kommt die fortschreitende Sektorenkonvergenz und auch die Durchlässigkeit bei den Marktrollen. „Es gibt keine oder kaum mehr Grenzen, alles ist sehr flexibel geworden und die Dynamik nimmt zu“, beschreibt Ingo Schöbe die Situation.

Aktueller Trend

Ein Beispiel ist die Breite der Applikationswelten inklusive der dahinterstehenden Sourcing-Modelle, mit denen IT-Dienstleister und Softwareanbieter konfrontiert sind. „Wir erleben aktuell den Trend, dass unsere Kunden weg von monolithischen Systemlösungen hin zu spezifischen – dann auch kleineren – Lösungen für konkrete Endkundengruppen oder Problemlösungen tendieren“, sagt der Vice President Consulting bei Gisa. Dies erzeuge im ersten Ansatz zwar höhere Aufwände im Systemmanagement, auf der anderen Seite sei der Kunde jedoch im Zusammenspiel etwa mit hybriden Cloud-Modellen deutlich schneller und flexibler am Markt. Deshalb sei es auch für das IT-Unternehmen mit Hauptsitz Halle/Saale selbstverständlich hier als Plattformintegrator alle Sourcing-Modelle von OnPremise bis Native Cloud managen zu können, betont Schöbe.

Besonders stolz ist der Informatiker auf den Aufbau des Geschäftsfelds Smart Metering. „Als erster Dienstleister die BSI-Zertifizierung für die Smart Meter Gateway Administration zu erhalten, hat uns einen enormen Schub für dieses Thema gebracht“, betont er. Schöbe ordnet sein Unternehmen mit dem eigenen BSI-zertifizierten Rechenzentrumsverbund als einen der wichtigsten Betreiber für diese Lösung ein. Kritisch sieht er die Regulierung. Diese sei zwar wichtig, sollte aber kein Selbstzweck sein. So habe das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende viel Bürokratie mit sich gebracht und sich der Smart-Meter-Rollout viel zu lange verzögert. „Hier müssen wir darauf achten, dass etwas Gutes nicht durch Fehler in der Anlaufphase ein schlechtes Image bekommt“, sagt er. Beim Thema IT ist es laut Schöbe wichtig, über Geschäftsfelder und Chancen zu sprechen und nicht über Technik. „Wir entwickeln im besten Fall mit unseren Kunden gemeinsam ihre IT-Strategie“, berichtet das Mitglied der Gisa-Geschäftsleitung. Denn diese richte sich ganz entscheidend an der Unternehmensstrategie aus. „Dies erkennen immer mehr Versorger“, hat Schöbe ausgemacht. Der Ansatz, dies alles aus einer Hand anbieten zu können, sieht er als eine Besonderheit von Gisa mit ihren mittlerweile über 830 Mitarbeitern: „Die Technik beherrschen viele, energiespezifische Prozesse schon weniger und eine ganzheitliche Betrachtung können dann wirklich nur noch wenige“, so Schöbe.

Mit Fehlern umzugehen und diese zu beheben, sind für ihn fester Bestandteil eines jeden Vorhabens. Ohne aus Erfahrungen zu lernen, gibt es aus seiner Sicht kein Vorankommen. Als Führungskraft ist es ihm wichtig, seinen Mitarbeitern Freiraum und Verantwortung zu geben. „Unsere Projektmannschaften sind wirkliche Mannschaften und nicht nur Auswechselspieler“, betont Schöbe.

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