Im Verkehrsbereich eignen sich Wasserstoff- und Brennstoffzellen abseits der Straße auch für den Schienenverkehr, wodurch sich die Emission im Vergleich zum Dieselbetrieb verringert. Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) und koordiniert von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) untersuchte ein Konsortium aus Ernst & Young, Ludwig-Bölkow Systemtechnik, IFOK, Signon Deutschland, TÜV Süd Rail, Becker Büttner Held Rechtsanwälte und weiteren den Einsatz von Brennstoffzellentriebwagen in Deutschland.
Emissionsfrei Bahn fahren
Im Rahmen der Studie wurden betriebliche Anforderungen an Brennstoffzellenantriebe im Bahnbetrieb wie Betankung, Einsatzplanung, Wartung und Haftungsfragen untersucht. Hierbei stellten sich hinsichtlich der Umlaufplanung und dazugehörenden Betankung keine operationellen Einschränkungen durch die Wasserstofftechnik heraus. Geplant ist eine Betankung an jedem beziehungsweise jedem zweiten Tag im Depot. Ein weiterer Vorteil der Diesel-freien Antriebstechnik ist die Umwandlung des Wasserstoffs in Bewegungsenergie. Diese erfolgt emissionsfrei und ist energieeffizienter als konventionelle Dieselantriebe. Besonders energiesparend soll der kombinierte Brennstoffzellen-Batterieantrieb auf Strecken mit vielen Haltepunkten sowie wechselnden Höhenprofilen sein.
Anwendungsmodelle und Kostenersparnis
Die Wirtschaftlichkeitsanalyse der Studie hat ergeben, dass beim Brennstoffzellen-Antrieb mittelfristig bis zu 25 Prozent an Kostenvorteilen gegenüber der Dieselinfrastruktur entstehen. Das ergibt sich aus der besseren Energienutzung sowie geringeren Instandhaltungskosten des Brennstoffzellen-Antriebs. Die Studie empfiehlt ein Modell, in dem Eisenbahnverkehrsunternehmen kleiner oder mittlerer Größe das Fahrzeug beziehungsweise den Fahrzeugpool per Leasing zur Verfügung stellen. Die Entwicklung geeigneter Realisierungsmodelle solle unter Berücksichtigung der örtlichen Wasserstoffinfrastruktur sowie weiterer regionaler Rahmenbedingungen erfolgen. Für den Einzelfall werden deshalb projektspezifische Machbarkeitsstudien empfohlen.