„Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und handeln deshalb jetzt“, so Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Um die CO2-Neutralität schnell umzusetzen, wird Bosch kurzfristig mehr Ökostrom zukaufen und unvermeidbare CO2-Emissionen mit Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Bis 2030 wird das Unternehmen sukzessive den Anteil an regenerativen Energien erhöhen, sowohl in der Eigenversorgung als auch im Zukauf. Darüber hinaus werden sie eine Milliarde Euro in die Energieeffizienz der Standorte investieren.
Klimaneutrale Welt
Mit dem Erreichen der Klimaneutralität hat Bosch keinen negativen Einfluss mehr auf die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre. Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum 2015 ratifizierten Pariser Klimaschutzabkommen. Das sieht vor, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. „Jeder muss beim Klimaschutz seinen Beitrag leisten“, so Denner.
Industrieunternehmen wie Bosch haben großen Einfluss auf die Gestaltung einer weitgehend klimaneutralen Welt. Rund 32 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen entfallen laut Internationaler Energieagentur auf die Industrie. Aktuell stößt Bosch rund 3,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus. Seit 2007 hat das Unternehmen den CO2 -Ausstoß relativ zur eigenen Wertschöpfung bereits um fast 35 Prozent gesenkt. „Wir fangen nicht bei Null an. Wir haben unsere bisherigen Ziele zur relativen Senkung der CO2-Emissionen immer übertroffen. Jetzt wird es Zeit für absolute Ziele. Der finale Countdown kann starten“, erklärt Denner.
Fokus auf nachhaltige, regenerative Energieversorgung
Ab 2020 gleicht Bosch verbleibende, nicht vermeidbare CO2-Emissionen vor allem durch den Zukauf von Ökostrom aus bestehenden Anlagen und Kompensationsleistungen aus. Hier investiert das Unternehmen in Umweltprojekte, die die soziale und ökologische Entwicklung unterstützen und nach strengen Standards zertifiziert sind. Bis 2030 sollen Kompensationsmaßnahmen sukzessive zurückgefahren werden. Dafür verstärkt Bosch seine Investitionen in regenerative Energien. So sollen unternehmenseigene Photovoltaik-Anlagen, wie zum Beispiel an den indischen Standorten Nashik und Bidadi, ausgebaut werden. Insgesamt rechnet das Unternehmen dadurch mit einer Verzehnfachung der bereits installierten Energieleistung. Zusätzlich schließt Bosch weltweit langfristige und exklusive Lieferverträge mit neuen Wind- und Solarparks, die sich somit auch ohne staatliche Förderung rechnen können.
Eine Milliarde Euro für Energieeffizienz
Ein wichtiger Hebel zur CO2-Neutralität ist die Energieeffizienz. Bosch investiert in den kommenden zehn Jahren eine Milliarde Euro in die Energieeffizienz seiner Anlagen und Gebäude. „Den Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß wollen wir absolut senken, nicht nur relativ zur Wertschöpfung“, betont Denner. Bis 2030 sollen zusätzliche Energie-Einsparungen in Höhe von 1,7 TWh pro Jahr realisiert werden, mehr als ein Fünftel des aktuellen Jahresverbrauchs und vergleichbar mit dem Stromverbrauch der privaten Haushalte von Köln. Bosch setzt bereits seit Jahren auf ein konsequentes Umweltmanagement. Allein 2018 wurden rund 500 Energieeffizienz-Projekte umgesetzt, die den Energieverbrauch um knapp 1,5 Prozent reduziert haben. Wesentlicher Effizienztreiber ist inzwischen auch die Vernetzung der Produktion. In mehr als 30 Werken weltweit setzt Bosch bereits die eigene Energy-Plattform aus dem Industrie-4.0-Lösungsportfolio ein. Die Plattform ist eine cloudbasierte Software-Lösung, die den Stromverbrauch jeder einzelnen Maschine verfolgen und steuern kann.
Energieeffizienz schafft Ersparnis von einer Milliarde
Durch den Zukauf von Ökostrom, CO2-Kompensationsleistungen und Versorgung mit regenerativen Energien entstehen dem Unternehmen bis 2030 Mehrkosten in Höhe von einer Milliarde Euro. Im gleichen Zeitraum investiert Bosch eine Milliarde Euro in die Steigerung der eigenen Energieeffizienz. Die zunehmende Energieeffizienz bringt Bosch eine Ersparnis in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Damit reduziert sich der Aufwand des Unternehmens für die CO 2 -Neutralität bis zum Jahr 2030 von rund zwei Milliarden auf eine Milliarde Euro. „Klimaschutz ist machbar und mit der nötigen Konsequenz schnell umsetzbar“, betonte Denner. „Unsere Investitionen nützen nicht nur uns bei Bosch, sie nützen der gesamten Menschheit.“