Moderne Heizungsanlagen Bringt mich eine Wärmepumpe wirklich durch den Winter?

Viele Eigenheimbesitzer hadern noch beim Umstieg auf die Wärmepumpe. Zlatko Pajan, Geschäftsführer von Green Consult Services, erklärt, warum die Vorbehalte guten Gewissens fallengelassen werden können.

Bild: Green Consult Services
22.05.2023

Gerade wenn es um die Sanierung geht, gibt es unter Immobilienbesitzern immer noch Vorbehalte und Ängste vor Wärmepumpen. Dabei hat sich auf der ISH gezeigt: Die Technologie ist längst den Kinderschuhen entwachsen. Warum Verbraucher für den kommenden Winter nichts zu befürchten haben.

Auf der ISH, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft, wurde die Wärmepumpen-Technologie ausgelobt. Ob Neu- oder Altbau, für hohe oder für niedrige Vorlauftemperaturen: Die Heizungshersteller waren sich einig, dass Wärmepumpen längst den Kinderschuhen entwachsen sind.

„Es ist schade, dass es in der Bevölkerung noch immer zahlreiche Vorbehalte gegen Wärmepumpen gibt“, sagt Zlatko Pajan, Geschäftsführer von Green Consult Services. Das Unternehmen ist Groß-/Einzelhändler und Komplettanbieter für Erneuerbare-Energie-Lösungen. „Im Neubau ist die Wärmepumpe seit Jahren die führende Heizungsanlage und hat sich bewährt. Leider sieht es in Sachen Bestandsimmobilien eher schlecht aus.“

Die Vorbehalte vieler Immobilienbesitzer seien Pajan schleierhaft. „In Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark, also in Ländern, die allesamt im Durchschnitt kältere und längere Winter haben als wir, wird sehr viel häufiger mit Wärmepumpen geheizt“, sagt der Geschäftsführer. Über die Hälfte der Wohnhäuser in Dänemark und Schweden seien vor 1970 errichtet worden – genau wie hierzulande. Tatsächlich habe man in Skandinavien keine großartigen Sanierungsprojekte vor dem Einbau einer Wärmepumpe forcieren müssen. Die Erfahrung aus Nordeuropa zeige deutlich, dass man ohne großen Aufwand Wärmepumpen in Bestandsbauten ähnlich wie eine Gas- oder Ölheizung betreiben könne.

Stabil 65 bis 75 °C

Das Fraunhofer-Institut thematisiert die Untersuchungen mehrerer Studien, die die neue Heiztechnik in älteren Wohnhäusern beleuchtet. Bei Fußbodenheizungen war die Wärmepumpe schon immer erste Wahl, wenn es ums Heizen mit erneuerbaren Energien geht. Bei Heizkörperheizungen war es bis vor Monaten tatsächlich noch so, dass die damaligen Wärmepumpen oft nur mit erheblich mehr Strom die gewünschten Temperaturen erreichen konnten.

„Die technische Entwicklung hat in den letzten Jahren einen enormen Fortschritt gemacht“, sagt Pajan. „Hersteller wie Kronoterm haben längst Wärmepumpen im Angebot, die effizient 65 bis 75 °C erreichen. Das bedeutet, dass die älteren, bestehenden Heizkörper in den meisten Fällen tatsächlich weiter betrieben werden können.“ Besonders energieeffizient sind die neuen Propan-Wärmepumpen, die mit dem natürlichen Kältemittel R290 arbeiten. Diese Wärmepumpen-Generation zählte deshalb auch zu den Highlights der diesjährigen ISH.

Wahl der richtigen Wärmepumpe

„Wir empfehlen unseren Kunden Kronoterm-Luft/Wasser-Wärmepumpen. Sie wurden für Wohnungen, kleine Häuser, Geschäfte oder Büros mit wenig Platzangebot entwickelt und sind ein kleines Design-Kunstwerk“, sagt Pajan. Unter dem Namen Versi vereinen sie Technologien wie das Kühl-, Hydronik- und Elektriksystem sowie die Geräusch- und Vibrationsdämpfung. „Die Versi-Wärmepumpen sind darüber hinaus ein Meisterwerk des Minimalismus. Sehr klein, leise im Betrieb und einfach zu installieren. Es gibt drei verschiedene Modelle mit je 2 bis 6 kW.“

Um bei der Wahl der Wärmepumpe vergleichen zu können, solle man besonders auf eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl (JAZ oder SCOP) achten. Werte über 4,0 sind ideal. Die JAZ gibt das Verhältnis von abgegebener Wärme und des dazu erforderlichen Aufwands im Jahresmittel an. Eine JAZ von 4,0 bedeutet, dass für 4 kWh Heizwärme 1 kWh elektrischer Strom erforderlich ist. Je höher die JAZ, desto energieeffizienter, umweltfreundlicher und kostengünstiger arbeitet die Wärmepumpe.

„Das Wichtigste bei der Anschaffung einer Wärmepumpe ist die optimale Größe. Das spart Geld schon bei der Anschaffung“, weiß Pajan. Und er empfiehlt: „ Überlassen Sie die Berechnung der Heizlast für Ihre Räume unbedingt einem Fachmann, damit Ihre Wärmepumpe effizient arbeitet. Wir legen größten Wert auf die genauen Aufmaßberechnungen, die Analyse der bisherigen Heizanlage, das individuelle Heizverhalten und die Feststellung des Warmwasserverbrauchs, um ein neues Heizsystem zu konzipieren. Diese Betrachtung ist das A und O bei der Planung für den Einsatz von Wärmepumpen.“

Zuschuss für Wärmepumpen?

Auf die Frage, ob Wärmepumpen eigentlich noch bezuschusst werden, antwortet Pajan: „Die Heizungsumbaumaßnahmen für Wärmepumpen wurden übrigens auch in Skandinavien mit Steuererleichterungen und direkten Förderungen bezuschusst, ganz ähnlich wie in Deutschland. Die Eigentümer können über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bis zu 35 Prozent der Kosten für die Anschaffung und den Einbau einer Wärmepumpe zurückerhalten. Wer aber beispielsweise von einer Ölheizung auf die Wärmepumpe umsteigt, kann bis zu 45 Prozent Förderung erhalten.“

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  • Unter dem Namen Versi vereinen die Kronoterm-Wärmepumpen unter anderem Kühl-, Hydronik- und Elektriksystem.

    Unter dem Namen Versi vereinen die Kronoterm-Wärmepumpen unter anderem Kühl-, Hydronik- und Elektriksystem.

    Bild: Green Consult Services

  • „In Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark, also in Ländern, die allesamt im Durchschnitt kältere und längere Winter haben als wir, wird sehr viel häufiger mit Wärmepumpen geheizt“, sagt Zlatko Pajan, Geschäftsführer von Green Consult Services.

    „In Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark, also in Ländern, die allesamt im Durchschnitt kältere und längere Winter haben als wir, wird sehr viel häufiger mit Wärmepumpen geheizt“, sagt Zlatko Pajan, Geschäftsführer von Green Consult Services.

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