Fragt man die Österreicher, welche Arten von Energieträgern sie bevorzugen, so führen erneuerbare Energiequellen klar im Gefälligkeits-Ranking. Je knapp 90 Prozent finden Solarstrom und Wasserkraft sympathisch. Aber auch der Energiegewinnung durch Wind (82 Prozent) und Biomasse (68 Prozent) kann die heimische Bevölkerung viel abgewinnen.
Schon weitaus weniger beliebt sind Erdgas (24 Prozent) und Erdöl (18 Prozent). An zweitletzter Stelle kommt die Atomenergie: Nur 14 Prozent bewerten die Kernkraft als sympathisch. Mit 12 Prozent Zustimmung hat lediglich die Kohle hierzulande ein noch schlechteres Standing als die Atomkraft.
Ist Atomenergie „grün“?
Dass es sich bei der Kernenergie um eine „grüne“ Energiequelle handelt, denkt nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung. Lediglich 14 Prozent stufen sie als nachhaltig ein, 17 Prozent als umweltfreundlich. Und nur jeder Sechste denkt, dass diese Art der Energiegewinnung sicher und vertrauenswürdig ist. Als größter Vorteil an der Atomenergie wird die Effizienz genannt: Etwas mehr als jeder Zweite denkt, dass die Kernkraft einen hohen Energie-Output aufweist.
Um eine mögliche Energieknappheit abzufedern und die Versorgungssicherheit sicherzustellen, wird aktuell wieder vermehrt über die Nutzung von Atomenergie diskutiert. Auch die Mehrheit der Österreicher (63 Prozent) denkt, dass zukünftig wieder verstärkt auf Kernenergie gesetzt werden wird.
Ein mögliches Comeback der Atomkraft stößt aber bei einem überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht auf Zuspruch. Ganz im Gegenteil: 74 Prozent befürworten einen Ausstieg und eine Schließung noch aktiver Kernkraftwerke. „Trotz der derzeitigen Energiekrise sprechen sich die Österreicherinnen und Österreicher also alles in allem weiterhin für ein atomfreies Österreich aus und setzen lieber auf erneuerbare Energiequellen“, fasst Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, die Umfrageergebnisse zusammen.
Ein großes Problem, das sich bei der Nutzung von Atomenergie ergibt, ist die Lagerung des Atommülls, der bei der Produktion entsteht. 72 Prozent der Befragten geben an, Bedenken zu haben, ob die derzeit genutzten Lagerbedingungen ausreichen, um die Bevölkerung vor radioaktiver Strahlung zu schützen.
Ein möglicher Reaktorunfall ist ein weiterer negativer Aspekt bei der Stromerzeugung durch Kernspaltung. 67 Prozent fürchten sich vor diesem Risiko und finden es beunruhigend, dass mehrere Kernkraftwerke rund um Österreich derzeit aktiv sind. Auch ein Kernkraftwerk, das innerhalb Österreichs in Betrieb gehen würde, würde einem Großteil (69 Prozent) ein unsicheres Gefühl bereiten.