Die Deutsche Bahn (DB) und das Land Baden-Württemberg schicken ab sofort 57 Fahrzeuge im Vergabe-Netz Aulendorfer Kreuz und Donau-Ostalb mit klimafreundlichem Biokraftstoff auf die Schiene. Dadurch sparen Land und Bahn unter dem Strich rund 90 Prozent der CO2-Emissionen auf den Strecken ein.
Die DB hat die Tankstelle in Aulendorf dafür vollständig von Diesel auf Biokraftstoff umgestellt. Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter für das Land Baden-Württemberg, und Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, betankten heute in Aulendorf den ersten Regionalzug bundesweit. Bis Ende 2023 sollen hier 1,3 Millionen l Biokraftstoff fließen.
Evelyn Palla, Vorstand Regionalverkehr DB: „Der Einsatz von Biokraftstoff ist für uns eine Klimaschutz-Sofortmaßnahme. Gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg gehen wir mit der heutigen Premiere einen wichtigen Schritt in Richtung Dieselausstieg und Klimaneutralität. Bis Dezember 2023 sparen wir in den beiden Netzen rund 3.700 Tonnen an CO2 ein. Noch in diesem Jahr wollen wir den Biokraftstoff im Regionalverkehr an weiteren Orten in ganz Deutschland einsetzen. So machen wir den ohnehin klimafreundlichen ÖPNV für unsere Fahrgäste noch grüner und attraktiver.“
Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg: „Auch Züge sollten nicht länger mit klimaschädlichem Diesel fahren. Landesweit arbeiten wir daher an einer Strategie, um von Dieselkraftstoffen wegzukommen. Dort, wo die Elektrifizierung noch nicht möglich ist, setzen wir auf alternative Kraftstoffe. Aulendorf ist für die Region ein kleiner, aber wichtiger Eisenbahnknoten. Ab heute fahren die Dieselfahrzeuge hier in Oberschwaben mit deutlich geringerem CO2-Fußabdruck. Das Land Baden-Württemberg unterstützt diese Maßnahmen in den Jahren 2022 und 2023 mit insgesamt 400.000 Euro.“
Frei von Palmöl
Der von der DB eingesetzte Biokraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) besteht aus biologischen Rest- und Abfallstoffen und ist frei von Palmöl. Es besteht damit keine Konkurrenz zur Nahrungsmittel- und Futtermittelherstellung.
Die Dieselzüge werden für den Biokraftstoff nicht extra umgerüstet. Voll funktionsfähige Dieselzüge und Diesellokomotiven, die aktuell noch auf nicht vollständig elektrifizierten Strecken eingesetzt werden, müssen daher nicht vorzeitig ausrangiert werden, sondern können bis zum Ende ihrer Lebensdauer deutlich klimafreundlicher unterwegs sein. Das spart Ressourcen und dient der Nachhaltigkeit.
Die von Diesel auf HVO umgestellte Schienentankstelle in Aulendorf kann auch von anderen Bahnunternehmen diskriminierungsfrei genutzt werden.