In Deutschland sind rund 3,5 Millionen Solaranlagen installiert, die Betreiber dieser dürfen sich in diesem Jahr über eine Rekordernte freuen. Denn in diesem die Produktion von Solarstrom liegt mit rund 23,6 TWh fast acht Prozent über dem des ersten Halbjahrs 2017. Das geht aus aktuellen Berechnungen des BSW hervor. Die gute Sonnenernte der letzten Monate sind das Resultat eines ungewöhnlich sonnenreichen Frühjahrs und einer anziehenden Nachfrage.
„Es mangelt an klimapolitischer Durchsetzungskraft“
„Rund 10 Millionen Menschen profitieren in Deutschland bereits unmittelbar von den Vorzügen der Solarenergie. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Klimaziele muss ihr Ausbautempo aber vervielfacht werden,“ sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Dabei mangelt es weder an Sonne, intelligenten technischen Lösungen, noch an der Investitionsbereitschaft von Verbrauchern und Unternehmen, sondern oft an fairen Marktbedingungen und der klimapolitischen Durchsetzungskraft“, so Körnig.
Dazu müssten laut BSW Sonderausschreibungen von vier Gigawatt Solarstromleistung in den kommenden beiden Jahren ohne Abstriche umgesetzt werden und Investitionsbarrieren, auch in den Folgejahren deutlich mehr Solaranlagen zu installieren, abgebaut werden. Außerdem sollte hierfür das jährliche Photovoltaik-Ausbauziel von 2,5 Gigawatt auf rund 10 Gigawatt erhöht und der im EEG verankerte 52-Gigawatt-Zubaudeckel noch in diesem Jahr gestrichen werden.
Körnig: „Diese Beschränkungen stammen aus einer Zeit, als Solarenergie noch teuer war. Inzwischen ist Solarstrom bei Preisen von 5-10 Cent je Kilowattstunde aber preiswerter als Strom aus vielen anderen neuen Kraftwerken. Es gibt überhaupt keinen Grund, den Ausbau noch zu deckeln, wenn wir nicht sehenden Auges das Klimaproblem weiter verschärfen und in eine Ökostrom-Lücke hineinlaufen wollen.“ Allein die Elektrifizierung des Autoverkehrs führe zu einem wachsenden Bedarf an Erneuerbaren Energien.